Fabelverzeichnis
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Epilog
Die schöne Aussicht
 



Erast traf bei seinen Spaziergängen ungefähr einen Platz, wo ihm von einer kleinen
Anhöhe die Kuppel einer Kirche der nächsten Hauptstadt, welche selbst von einem
dazwischen liegenden Wald bedeckt war, gleich als ob sie zur Verzierung eines englischen
Parks dahingebaut wäre, in die Augen fiel.
Brennend vor Begierde, das Angenehme dieses Blicks mit seinen Freunden zu teilen.
nahm er Damis und Cleanten mit sich; führte sie, ohne ihnen etwas von seiner
Entdeckung zu sagen, auf den nämlichen Platz, stellte jenen in den rechten Standpunkt
und fragte: Was siehst du, Damis?
Damis sah lang in die blaue Ferne und sprach endlich: Es lohnt sich der Mühe wohl,
so weit zu gehen! Ich sehe nichts, als den Wald, und über ihm den Himmel.
Packe dich von der Stelle, Kurzsichtiger! rief Cleant. und laß mich sehen.
Cleant blickte hin, und rief mit Entzücken: Ich sehe — ich sehe —
Was siehst du? fragte Erast. — Ich sehe eine Windmühle in voller Bewegung! Wie lebhaft
die ganze Gegend durch diese geflügelte Maschine gemacht wird!
Du hast recht, sprach Erast, dort linker Hand ist auch eine Windmühle; aber die habe ich
nicht gemeint.

* * *

Und doch soll man keine Moral mehr unter die Fabel setzen!