Von dem ende des bůches
Wer dui bischaft merken wil,*
Der setze sich uf des endes zil.
Der nutz lit an dem ende gar
Der bischaft, wer sin nimet war.
Dui getat ist nicht also gewesen
Der bischaft, als mans horet lesen.
Dar um list man ein bischaft gůt,
Das wiser werd des menschen můt.
Hundert bischaft hab ich geleit
An dis bůch, die nicht bekleit
Sint mit klůgen worten.*
*Wer
die Fabel richtig ansehen will, der merke auf das
Ende derselben.
*mit
klůgen worten: mit zierlichen Worten.
Einvalt an allen orten
Und ungezieret sint min wort;
Doch hant si klůger sinnen hort.
Ein duirre schal dik in ir treit
Ein kernen grosser suessekeit.
Ein kleiner garte dik gebirt
Dui frucht, der man getroestet wirt.
Slechte wort und slecht geticht*
Die lobt man in der weit nu nicht;
Wels wort krumb sint geflochten,
Der hat nu vast gevochten.
Dem slechte wort nicht nuitze sint,
Kein nutz er von den krumben nint.
*Ungekünstelte
Worte und ungekünstelte Einkleidung.
Es predigt manger hochen rat,
Der doch sich selben nicht verstat.
Der wol das swert gebruchen kan,
Dem ist es nuitz. Vil manig man
Treit sper, messer unde swert,
Die doch sint kleines nutzes wert
In siner hant. — Ein ende hat
Dis bůch, das hie geschriben stat.
Wer das list oder horet, lesen,
Der muesse selig iemer wesen.
Und der, der es ze tuitsche bracht
Hat von latin, des můs gedacht
Iemer ze gůte werden
In himel und uf erden;
Er ist genant Bonerius.
Bitten wir got alle alsus:
Her! frist uns vor der helle glůt,
Und hilf uns, das wir sin behůt
Vor des libes reten,*
Und vor der welt geteten,
Und vor des tuivels samen.
Kint alle, sprechent: amen!
*Vor
den Verführungen der sinnlichen Begierden, vor den
Werken der Welt, und vor dem Samen, den der Teufel ausstreut.
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