Fabelverzeichnis

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Buch 5
 

Buch 4
 
Der Adler, die Katze und das wilde Schwein
Der Mutwille
Die abgefertigte Unverschämtheit
Der Maulaffe
Das böse Weib
Der Geier und die Tauben
Der fürchterliche Ochsenstreit
Der Adler und der Fuchs
Die Mohrenbleiche
Die eingebildete Schönheit
Der leidige Geiz
Das Weib und der Tod
Der Fuchs und der Storch
Der allwissende Mann
Die Henne und der Fuchs
Der Hund und der Dieb
Die Krähe und die Pfauen
 
Der vom Schatten betrogene Hund
Der übel angebrachte Rat
Das von einem Menschen gefangene Wiesel
Der verdorbene Doktor
Der Hund, das Schaf und der Wolf
Der gestrafte Vorwitz
Das Schwein und der Fuchs
Das Schaf und der Hirsch

 

Der Adler, die Katze und das wilde Schwein

Der Adler hat auf einem hohen Baume,
Der Meinung nach, ein sicher Nest gemacht.
In dessen Höhl' und Mittelraume
Die Katz' ihre Jungen hingebracht.
Am Stamm ganz unten auf der Erden
Wirft seine Jung' ein wildes Schwein;
Daß diese drei die nächsten Nachbarn werden.
Und dieses schien ihn angenehm zu sein.

Die Falschheit aber stört die Freude,
Und richtet ein Verderben an;
So, denket doch, ist's um die Stärksten beide
In einer kurzen Zeit getan.

Die Katze kriecht zum Adler in die Höhe,
Und stellet sich recht jämmerlich:
Ach! lieber Nachbar, wie ich sehe,
Steht's gar nicht gut um mich und dich.
Schau, wie das Schwein am Baume wühlet.
Es wirft ihn nächster Tage um;
So wird, wenn's unser keiner fühlet,
Die Jugend seine Mast und niedlich Eigentum.
Ich will deswegen stets bei meinen Jungen bleiben.
Und dieses rat' ich gleichfalls dir;
Wo möglich, bei dem Fall den Mörder zu vertreiben.
Denn das stellt er sich jetzt nicht für.

So bald der Adler dort mit Sorgen eingenommen,
Daß er sich nicht getraut von seinem Nest zu gehn;
Ist die verruchte Katz' auch zu dem Schweine kommen,
Und lasset ihre Ruppen sehn.
Ach! spricht sie, wie so schön und munter
Sind deine Ferkel um dich her;
Deswegen schaut der Adler oft herunter.
Wenn alles nur sein Eigen wär.
Und könnt' er meine Katz' erreichen,
Es wäre schon mit ihnen aus.
So bald du wirst von hinnen weichen,
Sind deine Ferkel ihm ein angenehmer Schmaus.
Das wilde Schwein erschrickt und zaget,
Ich dank' euch, spricht es, Nachbarin;
Doch glaub' ich nicht, daß er es waget,
Wenn ich zu Haus bei meinen Jungen bin.

Der Adler schmachtet auf dem Neste,
Desgleichen tut das wilde Schwein.
Die Katze sucht die Nacht das Beste,
Den Tag in ihrer Höhl zu sein.
Das Schwein krepiert mit den Jungen;
Und so geht es dem Adler auch.
Der falschen Katz' ist es gelungen:
Die füllet mit Betrug und arger List den Bauch.

* * * *

Man fliehe, wie man kann, die Bösen,
Und glaube derer Falschheit nicht;
Weil, wenn sie recht vertraut gewesen,
Ein großes Unglück zugericht.
Wenn Ohrenbläser dich mit Lügen,
Verleumdung und Scheinheiligkeit,
Wie solches oft geschieht, betrügen,
Ist das Verderben dir bereit.
Wird Tugend, Lieb', und Treu gefunden,
Hat alle Bosheit keine Kraft.
Den halte man sich höchst verbunden,
Und suche gute Nachbarschaft.

Der Mutwille

Es wollt' ein Mensch, den jetzt ein Hund gebissen,
Für seine Wund' ein trefflich Mittel wissen:
Und reicht dem Hund in Blut getränket Brot.
Der solches sieht, befürchtet größre Not,
Und spricht, laß dies nicht andere Hunde sehen;
Sonst werden sie uns all zu Leibe gehen.

* * * *

Findet Bosheit Schutz, ja Beifall und Gewinn,
So rühmt sie sich, und wächst immerhin.

Die abgefertigte Unverschämtheit

Der Löwe steht auf seinem Raub,
Und will ein ganzes Rind zerfleischen.
Ein Räuber springet aus dem Laub,
Halb Part von diesem Fund zu heischen.
Geh, spricht der Löwe, packe dich,
Sonst will ich dir was weisen.
Deine Unvernunft bewegte mich,
Dich bald in Stücke zu zerreißen.
Er läuft. Es kommt ein Wandersmann,
Der, weil er da den Löw' erblicket,
Läuft, was er immer laufen kann.
Der Löwe spricht, dir hat's geglücket,
Weil du nicht unbescheiden bist.
Komm, nimm ein Teil von diesem Braten,
Das wirklich dir gegönnet ist,
Und fürchte dich für keinen Schaden.
Der Wandersmann bleibt doch zurück,
Und scheint den Worten nicht zu trauen.
Nimm, spricht der Löwe, hier dein Stück;
Du kannst auf meine Worte bauen.

* * * *

Wer unverschämt, bekommet nicht,
Was der Schamhaftigkeit gebühret.
Und was den Geizigen gebricht,
Wird durch Vergnügen abgeführet.

Der Maulaffe

Ein Affe liebt den Müßiggang.
Sich dessen doch nicht bloß zu geben;
Vielleicht auch nur um einen Rang;
Erwählt er das Studentenleben.
Er reist auf eine Akademie,
Da sieht er junge Burschen stutzen,
Und was er sieht, vergißt er nie,
Er fängt sich gleichfalls an zu putzen.
Er geht mit einem hohen Schritt
Den ganzen Tag auf den Gassen.
Das Gute zwar macht er nicht mit,
Will aber nicht vom Bösen lassen.
Was tut er dann zum Zeitvertreib?
Er suchet seine Kameraden:
Er säuft, er spielt, er übt den Leib
In auserwählten Heldentaten.
Er schreit, er kratzt, er brüllt, er schwärmt,
Er buhlet, trotz den besten Affen,
Und suchet, wenn er ausgelärmt,
Mit allen um die Wette schlafen.

Dies aber tun Studenten nicht,
Zu denen er sich will gesellen.
Er muß, weil's ihm an Geld gebricht,
Sich nun ein wenig fleißig stellen.
Doch weiß er nicht, wie man das macht.
Er läuft mit andern, ohne zu wissen,
Wozu, wohin sein Fell gebracht,
Gleich als wenn einer müßte büßen.
Er komme, höret er, mit Ruhm,
Die schönen Künste zu erlernen,
In ein gelehrt Collegium,
Als zu den weit entlegnen Sternen.
Doch weil er nun erscheinen muß,
Wird er gefragt, was er studiere.
Was, hört man, ein Theologus
In seinem Mund und Herzen führe.
Er sitzt, er hört, und merket's kaum,
Als wenn er hier im Zaum gehalten,
Verbeißt sich, verschluckt den Schaum,
Und zieht das Maul in hundert Falten.
Das meint er steh' im trefflich an,
Und macht' in erst zum großen Herren;
Es tut sein Maulwerk, was es kann,
Und lernet sich abscheulich flerren.
Zum Unglück bleibt der Wechsel aus,
Sein Hasselieren fort zu treiben,
Drum muß er mit Verdruß zu Haus,
Sein Affenmaul zu spielen, bleiben.
Er reiset endlich gar davon.
Der als ein Aff hier angenommen,
Und gar nicht als ein Musensohn,
Ist als ein Maulaff wieder kommen.

* * * *

Bei Musen kehret Tugend ein,
Die Schand' und Laster zu vertreiben.
Studenten müssen Menschen sein,
Die Affen aber Affen bleiben.

Das böse Weib

Corinna war ein ehrvergessen Weib,
Ein Eigensinn, voll Eifer, Gift und Gallen.
Verleumdung war ihr bester Zeitvertreib,
Verlust und Schad' ihr wünschen und gefallen.
Ihr macht es nie der Tugendsamste recht.
Sie ließ sich gern stolz und prächtig sehen.
Sie haßte gar ihr eigenes Geschlecht.
Es war durchaus mit ihr nicht umzugehen.

Ihr liebster Mann, der gar zu ehrlich war,
Must' allen Tord von diesem Weibe leiden.
Ihr böses Maul beschämt' ihn immerdar,
Doch fragt er nichts nach allen Eitelkeiten.
Er liebt sie, voll Tugend und Geduld,
Und wünschte nur, Gott wolle sie bekehren.
Man gab ihm zwar, wie seiner Frau, schuld,
Als wenn sie gleich, und eines Sinnes wären.
Dies schmerzt ihn nur. Er war der beste Mann,
Der, wenn er könnt, so Feind als Freunden diente,
Mit Wissen nie jemanden Leids getan,
Und in dem Ruhm der wahren Tugend grünte.

Ach! sprach er einst, mein Schatz, besinne dich,
Sei tugendsam, und strebe nach dem Frieden,
In dir vergnügt und niemand ärgerlich;
So hat uns Gott schon Gutes genug beschieden.
Was? fuhr sie auf, ein' alte Hur wie du,
Soll dieses, mich zu korrigieren, sagen?
Du lassest mir im Hause keine Ruh
Ich will und kann dies nimmermehr vertragen.
Sie fiel aufs Bett, als von dem Schlag gerührt.
Sie schnaubt, sie tobt, mit Zittern und mit Beben,
Sie fluchet, schilt, und droht, wie sich's gebührt,
Nicht einen Tag mit ihrem Mann zu leben.
Und was geschieht? Ihr wünschen findet statt.
Ihr Kopf wird spitz, die Arme werden Flügel,
Die Bein' ein Schwanz, der sich geschlungen hat.
Der fromme Mann eröffnet alle Riegel,
Und schreit um Hilfe: die Frau verwandelt sich.
Was ist zu tun? was soll ich mit ihr machen?
Dort flieht sie hin, und ich verwundre mich.
Wird meine Frau nun endlich gar zum Drachen?

* * * *

Soll allen dies, welch' ihr noch gleich, geschehn;
Man würde hier, wie sonst in allen Landen,
Nichts häufiger, als solche Drachen, sehn.
Was tugendhaft, wird nimmermehr zu schanden.
Die Guten sind bei Bösen als ein Licht,
Der Männer Kron', und ihres Hauses Sonne.
Wenn Bösen gar die Menschlichkeit gebricht,
Genießet man von Guten Freud und Wonne.
Ihr Weiber nehmt die Fabel wohl in acht.
Flieht, was ihr könnt, all giftiges Geschmeiße,
Daß, wenn ihr selbst euch nicht zu Drachen macht,
Euch jedermann die schönsten Engel heiße.

Der Geier und die Tauben

Ein Geier war der Tauben ärgster Feind,
Der sie verfolgt und suchet aufzureiben.
Doch geht es nicht so wie's der Geier meint;
Weil die's, aus Furcht, teils in dem Hause bleiben,
Teils zu geschwind des Räubers List entgehn.
Behutsamkeit bewahret die da fliegen,
Drum sucht der Feind, der solches wohl gesehn,
Mit arger List die Tauben zu betrügen.

Er ruft ihnen zu: warum so gar verzagt?
Ich werd' euch nicht in dieser Gegend schaden.
Was euch gebricht und unvermutet plagt,
Das saget mir, ich will euch treulich raten.
Nehmt, seid ihr klug, mich zum Beschützer ein;
Ich will in Not, in Ängsten und Gefahren,
Als Oberhaupt und euer König sein.
Und überall euch schützen und bewahren.
Der Friede sei von nun an fest gestellt;
Laßt alle Furcht den Augenblick verschwinden,
Und lernet nur, wenn euch die Ruh gefällt,
In Sicherheit und Lieb' euch mir verbinden.

Die Tauben sind des langen Krieges müd',
Und meinen, daß ihr' Einfalt sie betrogen.
Der Geier ist zu Freundschaft, Lieb und Fried',
Ins Taubenhaus, als König eingezogen.
Allein wie geht es den Tauben nun?
Ihr Feind ist da, dem sie sich übergeben.
Der kann hier selbst sich ein Genüge tun,
Und bringt bald die Tauben um das Leben.
Erbärmlich geht er über alle her.
Und keine weiß mehr Rat und Schutz zu finden.
Ach! schreien sie, die Not ist allzu schwer.
Wer kann uns nun erretten und entbinden?
Was haben wir zum Untergang getan?

* * * *

Weh denen, die Tyrannen sich vertrauen!
Und wer entgeht, wo niemand helfen kann,
Der Gierigkeit verfluchten Henkersklauen?
Dies hat manch Land und wohlverwahrte Stadt,
Zum größten Leid des armen Volks erfahren.
Wer Sicherheit und gute Nahrung hat,
Der suche sie mit Klugheit zu bewahren.
Man glaub' und trau' arglistigen Feinden nicht,
Wenn außer Not sie von dem Frieden sprechen,
Ist all ihr Tun zum Schaden abgericht;
Auf daß sie sich an den Schwachen rächen.
Es kostet oft gar viel unschuldig Blut,
Daß Elend, Angst und Furcht nicht zu beschreiben.
Drum suche man, in allem was man tut,
In guter Ruh und Sicherheit zu bleiben.

Der fürchterliche Ochsenstreit

Die Frösche seh'n den Ochsenstreit,
Und wissen sich nicht drein zu finden.
Nun, schreit einer, ist es Zeit
In dieser Gegend zu verschwinden.
Was steht euch armen Fröschen für?
Gefahr und Not wird uns verbannen,
Der Untergang ist vor der Tür,
Drum fliehe, wer nur kann, von dannen.
Wieso? sprach einer: bleibe du,
Laß dich der Ochsen Streit nicht kränken
Die lassen uns in guter Ruh,
Und werden uns'rer kaum gedenken.
Sie stoßen sich nur um den Rang,
Und bleiben gern auf ihrer Wiesen,
Von uns entfernt und still, so lang
Sie dort fettes Gras genießen.
Nein, war die Antwort, wer verliert,
Daß er besieget flüchtig werden,
Wird durch die Wut hierher geführt,
Und schont gewiß nicht uns'rer Orten.
Er tritt und quetscht alles hier,
Bringt alles unter seine Füße,
Und was daneben sonst wir
Zur größten Not erfahren müssen.

* * * *

Wenn Große im Streit verwickelt stehn,
So müssen's Kleine mit empfinden;
Welch' öfters keine Rettung sehn,
Ob Freund', ob Feinden überwinden.
So drückt der Krieg den Untertan,
So wird das ganze Land verheeret.
Den Frieden wünschet jedermann,
Der fröhlich Große und Kleine ernähret.

Der Adler und der Fuchs

Der Adler raubt dem Fuchs die Jungen,
Dieweil er ausgegangen war,
Und leget sie, wie's ihm gelungen,
Den Seinen aufzufressen dar.
Der Fuchs erschrickt, und will sich rächen.
Was da zu tun, versteht er kaum.
Der Adler weiß ihm Hohn zu sprechen;
Sein Nest war auf dem höchsten Baum.
Ach! spricht der Fuchs, ach! gebe wieder;
Ach! lasse meine Kinder doch;
Reiß lieber mich für sie danieder.
Ich gräme mich zu Tode noch,
Ich kann mich nicht zufrieden geben,
Bis ich die Jungen wieder hab',
Drum gib sie mir, schenk ihnen das Leben,
Ihr Unglück bringt mich ins Grab.

Der Adler fragt nach keinem Bitten,
Und spottet seiner von der Höh;
Du kennst der Räuber Sitten,
Und weist, wie's um dich selber steh'.
Erbarmst du dich wenn du gestohlen?
Wird Fleh'n und Bitten nicht veracht,
Wenn einer das will wiederholen,
Was du zum Eigentum gemacht?
Stirb, wenn du willst für deine Jungen;
Die sollen dennoch bald daran.
Mich freuet, daß es mir gelungen,
Und ich meine Adler nähren kann.

Der Fuchs geht sehr betrübt von dannen,
Und bittet um des Himmels Rach;
Verflucht, verwünschet den Tyrannen,
Und stellt ihm, wenn es möglich, nach.
Er findet an den Opferstellen
Ein brennend Holz von ungefähr,
Und macht, den hohen Baum zu fällen,
Ein großes Feuer rings umher.
Dem Adler wird im Neste bange;
Weil seine Jungen in Gefahr,
Und reichet, daß er Hilfe erlange,
Dem Fuchs die Beute wieder dar.
Er bittet, seinen Baum zu retten.
Der Friede wird nun hergestellt,
Daß, weil sie nicht zu klagen hätten,
Was jeder Teil gewünscht, erhält.

* * * *

Die Fabel gibt uns klare Proben,
Wie mancher bei dem Überfluß,
Wenn er schon groß und hoch erhoben,
Sich auch vor Kleinen fürchten muß.
Der Ärmste kann dem Reichsten schaden,
Wenn Schmerz und Leid ihn angeflammt,
Und zum Verdruß ihm aufgeladen,
Was er verfluchet und verdammt.
Man hüte sich, vor allen Dingen,
Vor Wut und Desperation
Den Allerärmsten aufzubringen;
Er findet seine Rache schon.
Man lasse Recht vor Recht ergehen,
Und tu nach aller Billigkeit;
So wird uns wieder Recht geschehen,
Zur größten Freud' und Sicherheit.

Die Mohrenbleiche

Ein Kaufmann bringet einen Mohren
Aus einem weit entleg'nen Land,
Bedauert, daß er schwarz geboren,
Und bietet ihm hilfreiche Hand.
Weil er in aller Menschen Augen
Ein Wunder oder Abscheu war;
Wusch er ihn selbst mit scharfen Laugen,
Und bleichte an ihm ein ganzes Jahr.
Er brauchte Milch und alle Schminken,
Er legt ihm Wachs und Tücher auf,
Er hieß ihn schöne Wasser trinken,
Und ließ der Medizin den Lauf.
Was ihm zur Bleiche vorgeschrieben,
Ist gar vergebens angebracht;
Der Mohr ist doch ein Mohr geblieben,
Und welcher schwarz, nicht weiß gemacht.
Ach! klagt der Kaufmann, mein Bemühen
Und Arbeit ist umsonst getan;
Ja könnte man die Haut abziehen,
So blieb ein Mohr ein schwarzer Mann.
Ich kann und will fort keinen bleichen,
Weil es vergeb'ne Arbeit heißt.

* * * *

Die Kunst muß der Natur doch weichen,
Die keine Sorg' und Müh' zerreißt.
Wer böse sucht gut zu machen,
Tut, was der Kaufmann hier getan,
Und übernimmt dergleichen Sachen,
Welch' einer nicht verrichten kann.

Die eingebildete Schönheit

Die Kröpfe sind an vielen Orten
Natürlich und zur Mode worden.

Einst kommt ein Frauenzimmer an,
Das mit dem Kropf nicht prangen kann,
Sonst aber unter allen Schönen
Gewohnt ihren Rang zu nehmen.
Sie meint, daß vornehmlich hier
Vor andern ihr der Ruhm gebühr',
Als einer, die mit solchem Schaden,
Wie sonst alle, nicht beladen;
Und deren Hals steif, glatt und rund
Zur Schönheit unvergleichlich stund.
Must' aber bald sich selber schämen,
Von vielen spöttisch zu vernehmen,
Daß ihr zum schönen Angesicht
Ein gleichfalls schöner Kropf gebricht.
Viel besser wär' es, wenn man wählte,
Daß einem gar die Nase fehlte.

Was an dem Leib ein guter Kopf,
Sei an dem Hals ein dicker Kropf.
Ei! fragt die Schöne, Kröpfe zieren?
Die von den Hälsen abzuführen;
Wenn, wer sie hat, mit allem Fleiß
Die Plage zu kurieren weiß.
Pfui; pfui, erfuhr sie dagegen,
Daß sie dergleichen sagen mögen.
Die Schönheit ist nicht ohne Neid,
Daher vielleicht der Kröpfen Streit.
Sie muß, mit allen Schönheitsgaben,
Des Kropfes größten Fehler haben,
Und findet an des Kropfes Ort,
Des Mangels wegen, Schimpf und Tord.

* * * *

Ein jedes Land hat seine Weise;
Die lobe man. Ja rühm' und preise,
Was man, wenn alles schon getan,
Nicht heben oder ändern kann.
Gewohnheit scheinet auf der Erden
Zum Meister und Tyrann zu werden;
Die macht, weil es ihr bequem,
Den Mensch verhaßt und angenehm.
Was schön und tugendhaft, kann allen
An allen Orten nicht gefallen;
Es kommt öfters auf den Wahn,
Nicht auf das wahre Wesen an.

Der leidige Geiz

Es scharrt' ein Hund nach toten Knochen,
Ein tiefes Loch an dem geweihten Platz,
Und findet da (so wird die Tat gerochen)
Anstatt der Knochen, einen Schatz.
Bekommt dabei die Geldbegierde,
Und will durchaus nicht von dem Reichtum gehn;
Ja selber, eh' er was davon verlierte,
An diesem Ort die größte Schmach ausstehn.
Er senkt nicht an Essen oder Trinken,
Er ist allein von den Begierden satt.
Muß aber bald verschmachten niedersinken,
Er stirbt, weil er reich, und nicht zu leben hat.
Ein Geier, der nach seinem Aas geflogen,
Erstaunet, als er sieht, was hier der Geiz getan,
Und spricht, wie? hat dich dieser Schatz betrogen?
Ich rühr' ihn nicht, nur dich, zu speisen an.
Was machen Narren mit dem Gelde,
Die nichts davon genießen woll'n?
Du kommst mir eben recht, weil in dem sich'ren Felde
Mir dein Braten schmecken soll.

* * * *

Der Reichtum wird doch manchen hier zum Stricke;
Die machen sich nur selber Angst und bang,
Und eilen, trotz ihrem bescherten Glücke,
Voll Geiz und Neid, zum Untergang.
Was Gott beschert,, soll man vergnügt genießen,
Und von dem Überfluß auch andern Gutes tun;
So kann, wenn man sich tugendhaft bewiesen,
Der Körper auch im Segen ruhn.

Das Weib und der Tod

Menalcas hat ein unvergleichlich Weib.
Es schien ein Geist in beider Leib zu wohnen.
Ein Herz, ein Sinn, ein Tun, ein Zeitvertreib,
In Zärtlichkeit einander zu belohnen.
So wie das Weib, die schöne Cloris, war,
Und ihrem Mann so Treu' als Lieb' erwiesen;
Wurd' überall dies ganz vergnügte Paar
Beglückt, reich und tugendsam gepriesen.

Der Mann erkrankt, und leget sich zu Bett.
Ein Arzt erscheint, er muß zur Ader lassen;
Und wie man ihm doch gern geholfen hätt',
Er, wie die Plag' all' Arzneien hassen.
Die Krankheit nimmt schier täglich überhand,
Bis endlich gar seine Augen wie gebrochen,
Der Medicus beklagt den Jammerstand,
Der endlich ihm das Leben abgesprochen.
Der Cloris geht dies Elend gar zu nah;
Sie klaget, weint, empfindet gleiche Not,
Will ihren Mann mit ihrem Blute retten,
Legt sich zu Bett, und wünschet sich den Tod,
Als könnte sie des Liebsten Stell vertreten.
Ach! seufzet sie, was fang ich immer an?
Ich kann und will den Schatz nicht überleben.
Komm, lieber Tod, wenn ich was bitten kann,
Ich will mich dir zum Opfer übergeben.
Ach! schone du doch meines Mannes nur,
Und sei mit mir, an seiner Statt, zufrieden;
Versichert ihn mit einem teuren Schwur,
Lebt nur ihr Mann, daß sie vergnügt geschieden.

Der Tod stellt sich, nach ihren Wünschen ein,
Und fraget sie, ob dies ihr rechter Wille?
Naht ihrem Bett, und will zufrieden sein,
Wenn für den Mann sie dies Gelübde erfülle.
Die Frau erschrickt, und spricht, du irrest dich;
Ich finde mich in keinen Todesnöten.
Dort ist mein Mann, der ächzet jämmerlich,
Und rufet dir, wo's möglich, ihn zu töten.
Sie läuft geschwind von ihrem Bett davon,
Und läßt den Tod mit ihrem Mann alleine;
Damit sie nur dem Boten seinen Lohn,
Dem Mann den Tod nicht zu mißgönnen scheine.

* * * *

Man traue doch der Weiber Weinen nicht;
Auch wenn sie schon die besten Worte geben,
Indem aus Lieb' ihr Mund vom Sterben spricht,
Woll'n sie gewiß die Männer überleben.
Die Lieb' ist wohl viel stärker als der Tod;
Der Weiber Herz doch nimmer zu ergründen.
Und wo ist nun auch in der letzten Not
Die Tugend, Zucht und wahre Treu zu finden?
Im Leben zwar beleben sie den Mann;
Wie aber wird, wenn er nun abgestorben,
Und was man wünscht, sein Leben lang getan,
Der Frauen Gunst und Zuversicht erworben?

Der Fuchs und der Storch

Es sah der Fuchs voll List und Lachen,
Des Storchens langen Schnabel an,
Und sprach, wie mag das Tier es machen,
Daß es die Speise genießen kann?
Ich will dich in der Tat beziehen;
Komm nur einmal zu mir ins Haus;
Mir ist ein ander Maul verliehen,
Damit lach' ich die Schnäbel aus.

Er bat den Storch mit vielem Schmeicheln,
Weil er sein treuer Freund, zu Gast.
Der Storch weiß nichts von List und Heucheln,
Und hält sich auf den Schmaus gefaßt.
Als er in Lieb und Freundschaft kommen,
Und als ein Gast, nicht mit Gefahr,
Vom ersten Rang den Sitz genommen,
Weil niemand sonst gebeten war;
Setzt ihm der Fuchs in flachen Schalen
Nur eine dünne Suppe bei,
Und dieses zwar mit vielem Prahlen,
Wie kostbar dies Gerichte sei.
Der Storch kann nichts davon berühren,
Und sieht mit leerem Magen zu,
Wie sich der Fuchs, ihn zu vexieren,
Alleine was zu gute tu'.
Als er die Suppen ausgelecket,
Beschließt er den gerühmten Schmaus.
Der Storch geht, als schon abgedecket,
Ganz hungrig und betrübt nach Haus.

Doch weil es da die Landessitten,
Welch' er zu stören nicht begehrt,
Muß er das Füchsen wieder bitten.
Ein Ehr' ist ja der andern wert.
Es kommt, wird wie der Storch empfangen,
Allein mit einer Schale nicht;
Der Storch will gleich dem Füchsen prangen,
Und bringt ein schmackhaft schön Gericht.
Er bringt's in einem langen Glase,
Mit einem engen Hals versehn,
Woraus er mit dem Schnabel aß.
Das Füchsen aber ließ er stehn,
Das um das Glas begierig leckte,
Und überall doch nichts bekam;
Bis er zuletzt die Zähne bleckte,
Und hungrig seinen Abschied nahm.

* * * *

Wer andre strafet, bindet sich Ruten;
Und was man einem Freund getan,
Hat man von ihm auch zu vermuten,
Der gleiche Münzen zahlen kann.
Wer hauchet, fühlet wieder hauchen,
Wer räuchert, riechet seinen Rauch;
Des Rechtes, welches wir gebrauchen,
Bedienet sich andre auch.
Was wir für gut und billig halten,
Kommt einem andern auch zu gut;
Wir lassen den beschämet walten,
Der was, nach unserm Beispiel tut.
Welch' andere mit Schimpf beladen,
Die nehmen Schimpf und Schaden ein;
Doch ist es besser, niemand schaden.
Und jedermann gefällig sein.
Wohl tugendhafte und starke Helden
Tun Gutes, wenn ihn Leids getan,
Und nehmen, ohn' es zu vergelten,
Das Böse in Liebe und Sanftmut an.
So kann man auch den Feind gewinnen,
Daß er beschämt sich widersteht,
Und, nie dergleichen zu beginnen,
Der Großmut aus dem Wege geht.

Der allwissende Mann

Es konnt' ein Mann vergnüget leben,
Allein darum sich nicht zufrieden geben;
Daß der Menschen Sinn sogar,
Gleich andern, ihm verborgen war.
Warum, sprach er, ist's doch geschehen,
Daß ein, obgleich geschickter Mann
Den Menschen nicht ins Herze sehen,
Und die Gedanken wissen kann.
Ach! könnt' ich dieses nur erlangen,
So wollt' ich recht vergnüget sein,
Und mit der höchsten Weisheit prangen.
Es trifft sein Wunsch, doch nicht die Wirkung, ein.
Der Jupiter gibt endlich, was gebeten.

Der Mann sieht alles durch, auch wenn es nicht vonnöten.
Gedanken, Herz, und Sinn, und was verborgen war,
Wird überall ihm offenbar.
Doch weil er alles weiß, verschwindet das Vergnügen.
Er findet Bosheit, Arglist,
Gefahr, und was recht zu bejammern ist,
Das Hauskreuz schwer auf seinem Herzen liegen.
Sein bester Freund wünscht ihm den Tod.
Die höflich tun, vermehren seine Not.
Die seinen Ruhm bis an die Stern' erhoben,
Die lästern ihn nur in dem Sinn.
Und seiner größten Gönner Proben
Beruhen sonst auf nichts, als schändlichem Gewinn.
Der sinnet auf den größten Schaden,
Und wartet auf Gelegenheit.
Der schmeichelt und verspricht ihm alle Gunst und Gnaden,
Und hat bereits ihm seinen Fall bereit.
Der will ihm um sein Gut betrügen.
Der schämet sich nicht offenbarer Lügen.
Die Wahrheit, Gottesfurcht und Tugend sind veracht;
Wo die Verstellung sich zur Königin gemacht.
Die Falschheit will doch über alles siegen;
Und also muß, was gut, verachtet unten liegen.
Und dies betrübt den Mann nun gar zu sehr;
Er gilt bei keinem Menschen mehr,
Und sieht Gefahr, Verachtung, elend Leben,
Gleich über sich und seinem Hause schweben.

Ja selbst sein Haus droht, in der größten Not,
Dem höchst betrübten Mann den Tod.
Sein Weib, voll List und Schmeicheleien,
Wollt' herzlich gern nun einen andern freien.
Die größte Tochter war in Eitelkeit erstickt.
Die zweite wird ganz lasterhaft erblickt.
Die dritte mag den Vater gar nicht leiden.
Und hat er sonst am größten Sohne Freuden,
So findet er ihn nun verstellt,
Dieweil er nichts von Zucht und Tugend hält.
Der ander' ist in Müßiggang ersoffen,
Den er sonst stets beim Lesen angetroffen.
Der dritte folget diesem nach;
Und mehren allesamt des Vaters größte Schmach.
Ach! spricht der Vater, wollte Gott,
Ich müßte dies an denen nicht erfahren,
Die vormals meine Freunde waren.
Nun leb' ich leider! mir zum Spott,
Und quäle mich mit meinem Wissen,
Das allezeit am Herzen frißt.

* * * *

Wenn alle, denen noch ihr Kreuz verborgen ist,
Zufrieden sein, und sich vergnügen müssen.
Ein gut Gemüt, der Wünsche Ziel,
Viel hören, aber wenig reden,
Vorsichtigkeit und Klugheit ist vonnöten,
Wenn einer ruhig leben will.
Wer gar zu weit geheime Ding' ergründet,
Vermehret Arbeit, Sorgen, Müh,
Und sättigt die Begierden nie,
Weil er nicht, was er sucht, nur was betrübet, findet.
Wer alles weiß, vergißt sich selber oft.
Will einer alles seh'n und hören;
Der muß Verdruß und Jammer unverhofft,
Zu seiner größten Last, vermehren.
Man nehme nur, so viel man nötig, ein,
Und lasse mit Verdacht sich selbst nicht überschütten;
So bleibt man bei vielen wohl gelitten,
Kann wenigstens in sich noch guten Mutes sein.

Die Henne und der Fuchs

Die Henne sitzt auf einem Ast,
Und scheut den ungebet'nen Gast,
Den Fuchs, der in den Hof genommen:
Deswegen, in Geschwindigkeit,
Sie, zu verhoffter Sicherheit,
Den Platz auf diesem Baum genommen.
Ei, sprach der Fuchs, komm liebes Tier,
Nimm deinen Sitz viel lieber hier,
Wo schöne Körner überbleiben:
Ich meine ja, daß dieser Mist'
Ein Aufenthalt der Hennen ist,
Und ich will dich hier nicht vertreiben.
Du kannst hier nach Gefallen gehn,
Ich will dir nicht im Wege stehn,
Vielmehr in Freundschaft dich umfassen;
Ja, wenn dir wer zuwider tut,
Für deine Sicherheit, mein Blut
Und das mir liebe Leben lassen.
Komm nur, dieweil ich warten muß,
Empfange mich mit einem Kuß,
Und laß uns als Bekannte leben.
Nimmst du mich als Vertrauten an:
Ich werde, was ich immer kann,
Und du verlangest, gerne geben.

Ja, rief die Henne, wie bekannt
Bist du, mein Fuchs, im ganzen Land?
Du meinst, ich soll zu dir kommen?
Ich tät es, wenn ich noch nicht wüst'
Und selbst erfahren, wer du bist,
Der du mir manches Kind genommen.
Dein Rat ist gut, und du bist schlimm:
Ich hüte mich vor deinem Grimm,
Und den freundschaftsvollen Worten:
Dieweil ich überzeuget bin,
Du würdest, wie die Nachbarin,
Mich bei dem ersten Kuß ermorden.
Mein Kopf wär deiner Kehle gut,
Und mein sogar unschuldig Blut
Müßt ich in Torheit selbst verschütten:
Ließ ich, in dieser Sicherheit,
Von deiner List und Gierigkeit,
Du falsches Füchsgen mich erbitten.

* * * *

Wer einem andern raten will,
Muß keine Feindschaft blicken lassen;
Sonst schweiget er viel besser still;
Weil, wie der Mann, seinen Rat zu hassen.
Gewogenheit und Liebe kann
Dem Rat den besten Nachdruck geben;
Den nehmen wir von denen an,
Welche uns nicht gar zuwider leben.
Die Lehr' ist gut, wenn's wohlgemeint;
Wenn aber Haß und Neid vorhanden,
Wird, wenn es auch das beste scheint,
Im ersten Augenblick zuschanden.

Der Hund und der Dieb

Ein Dieb kommt in der späten Nacht,
Und will ein reiches Haus bestehlen,
Welches ein getreuer Hund bewacht,
Der bellt, und nichts pflegt zu verhehlen.
Dem wirft er Brot und Speise für,
Und sucht ihn schmeichelnd zu gewinnen.
Allein der Hund spricht, weg mit dir,
Geschwind, lauf, was du kannst, von hinnen.
Meinst du mir so mit Freundlichkeit,
Verfluchter Dieb, das Maul zu binden?
O weit gefehlt! nun ist es Zeit
Zu sorgen, daß wir nichts empfinden.
Denn daß du freigebig bist,
Erinnert mich des Herren Sachen
Für Raub und arger Diebeslist
Mit größrer Sorgfalt zu bewachen.
Den Teufel kriegst du nichts davon,
Und sollt' ich dich zerreißen;
Lauf, Herr und Knechte kommen schon,
Die werden dir die Wege weisen.
So lang ich lebe, soll kein Dieb,
Auch um die allerbesten Gaben,
Von allem, das dem Herren lieb,
Durchaus nichts zu genießen haben.

* * * *

Man traue nur den Falschen nicht,
Welch' allzeit unsern Schaden suchen,
Und wenn der Mund von Freundschaft spricht,
Im Herzen auf das ärgste fluchen.
Ja wenn sie gar zu gütig sind;
So hüte man sich vor den Bösen,
Weil etwas sie dazu verbindt,
Das ihnen hinderlich gewesen.
Der Schaden folgt gewiß darauf;
Sie wollen uns nur sicher machen.
So hat die Bosheit ihren Lauf,
Und kann der guten Einfalt lachen.

Die Krähe und die Pfauen

Nur eine Krähe war von Hochmut eingenommen.
Die schmückte sich gar schön mit Pfauenfedern aus.
Sie hasset ihr Geschlecht, zu dem sie nicht gekommen,
Und suchet allezeit der schönen Pfauen Haus.
Da, sprach sie, kann man mich in meiner Zierde schauen,
Was geht der Krähen Stand mich jetzund weiter an?
Ich leb' im größern Rang vergnüget mit den Pfauen,
Mit denen ich allein mich recht vertragen kann.

So bald der stolze Geck in seiner Pracht erschienen,
Der ungereimt im Zwang, und ausgeborget war;
Will der geringste nicht von Pfauen ihn bedienen.
Er kommt in Verdacht, Verachtung und Gefahr.
Was, sprach der oberste, will hier die Krähe machen?
Sie spottet unser nur in dem entlehnten Schein.
Ihr Aufzug ist verstellt, und wahrlich zu belachen.
Soll sie als ein Spion uns in dem Wege sein?
Die Pfauen wollen sie durchaus nicht bei sich leiden,
Und ziehen ihr den Schmuck gelehnter Federn aus.
Ein jeder will mit ihr als einer Diebin streiten,
Und also kommt sie bloß, und wohl gestraft nach Haus.
Die Krähen wollen sie nicht wieder zu sich nehmen,
Weil die Gesellschaft erst verspottet und veracht.
Geh, sprechen sie, zurück, weil wir uns deiner schämen,
Daß, Überläuferin, du dich zum Spott gemacht.
Du hättest, so wie wir, vergnüget leben können,
Wenn du nicht der Natur selbst einen Tord getan.
Du wolltest deine Lieb' uns, deinem Volk, nicht gönnen,
Das, größte Närrin, dir nun auch nicht helfen kann.

* * * *

Schimpf, Schaden, Schand und Spott hat Hoffart zu Gefährten,
Und Mißvergnügen bringt nur lauter Ungemach.
Welch' ihres Standes hier bald überdrüßig werden,
Denen folget ihre Straf gleich auf dem Fuße nach.
Man halte sich fein still, vergnügt zu seines gleichen,
Und such' in seinem Stand die wahre Seelenruh,
Durch die Gelassenheit und Demut zu erreichen.
Es dient der Eigensinn und Hochmut nirgends zu,
Als endlich Leib und Seel in Abgrund zu verderben.
Und wer sich selber groß mit fremden Federn macht,
Kann wahrlich keinen Ruhm, wohl aber Schand' erwerben,
Und wird, der Krähe gleich, verfolgt und ausgelacht.

Der vom Schatten betrogene Hund

Es hatt' ein Hund ein gut Stück Fleisch gestohlen,
Und schwamm damit durch einen klaren Fluß,
In welchem sich der Schatten zeigen muß.
Da meint er noch einen Raub zu holen;
Schnappt nach dem Fleisch, das er im Wasser sieht,
Und läßt sein Stück, daß auch der Schatten führt,
Gleich aus dem Maul in's tiefe Wasser fallen.
Nun hat er nichts, und sieht vom Fleisch nichts mehr,
Schwimmt traurig fort, sein Magen bleibet leer,
Und seine Gierigkeit voll Gift und Gallen.

* * * *

Wer so, voll Geiz, nach fremden Gütern tracht,
Wird um sein Gut und Eigentum gebracht,
Und dieses zwar durch eigenes Verbrechen.
Denn weil der Geiz des Übels Wurzel ist,
Und wie der Krebs, zu schaden, um sich frißt,
Kann er sich selbst nichts besseres versprechen.
Unrechtes Gut verschwindet als ein Schaum;
Man kommt darum, und merket solches kaum,
Dieweil Verlust der Gierigkeit gefährden.
Es schnappen, die so frech, als gierig sind,
Oft mit Gewalt nach Schatten und nach Wind,
Und müssen ganz gewiß zuschanden werden.

Der übel angebrachte Rat

Zwo Katzen gehn im Felde mausen,
Und treffen noch ein Pärchen an;
Wo, weil die Mäuse übel hausen,
Eine jede reichlich leben kann.

Einst wie sie satt zusammen laufen,
Findet einer ein ziemlich großes Stück Glas.
Halbpart, rief ein und ander in dem Haufen,
Und nehmen es zusammen aus dem Gras.
Dies, sprechen sie, läßt uns nicht darben;
Das Kleinod ist uns wohl bekannt.
Ach welcher Glanz! Ach welche schöne Farben!
Es ist gewiß ein großer Diamant.
Die eine will das Ding geteilet wissen,
Die anderen stimmen gleich mit dieser überein.
Es wird geleckt, gekratzet und gebissen,
Und bleibt der derselbe Edelstein.
Die Zungen fangen an zu bluten,
Doch lassen sie nicht von dem Kauen ab;

Bis eine Wachtel kam, die wider ihr Vermuten
Den besten Rat, in guter Meinung gab.
Nicht Freunde, so macht euch nicht zu schanden.
Ein Diamant ist dieses wahrlich nicht.
Es ist nur Glas, und schlechte Beute vorhanden,
Worum ihr euch elendig zugericht.
Hier hilft kein kratzen oder beißen,
Ihr ruiniert euch in dem Augenblick.
Und wär es auch ein Diamant zu heißen,
So teilt den Wert, und nicht das Stück.
Und du, sprach eine derer Katzen,
Welch' ihre Zunge ganz zerritzt,
Elendes Tier, das nur im finstern sitzt,
Verachtest unsern Schatz, das Beißen und das Kratzen?
Wir wissen gar wohl, was wir tun,
Wir kennen selber unsere Gaben,
Und wollen dich, Verächter, nun
Nicht zum geheimen Rat und unserm Richter haben.
Es springt eine erhitzte Katze herfür,
Weil sie sich in den Fund nicht gleich verteilen sollen,
Und frißt das unschuldige gute Tier,
Das ihnen zum Vertrag wohlmeinend raten wollen.

* * * *

So übel kommt man bei den Bösen an,
Welche unvernünftig gern in ihr Verderben rennen,
Und einen weisen Rat von einem guten Mann
Nicht hören, noch vertragen können.
Und sehen sie gleich, daß Schaden da,
So wollen sie doch auf ihrer Meinung bleiben.
Zumalen trete man denselben nicht zu nah,
Welche in dem Stand sind uns aufzureiben.

Das von einem Menschen gefangene Wiesel

Als ein Wiesel sich gefangen,
Und in Gefahr des Todes findt,
Sucht, weil sie weiß, daß Männer gütig sind,
Mit Flehen sie, die Freiheit zu erlangen.
Ach! sprach sie, Freund, ach! schone meiner doch,
Und laß mich los, weil ich dir gar nicht schade,
Ja, wie du weist, die Kammern noch
Der schweren Last von Mäusen gern entlade.
Du, sagt der Mann, der sie gefangen hält,
Du weist geschickt im Haus herum zu fegen,
Und wenn du schon den Mäusen nachgestellt,
So tust du solches doch nur allzeit deinetwegen,
Weil dich nach ihrem Fleisch gelüst.
Was mir hingegen auch am allerliebsten ist,
Und was die Mäuse kaum benagen,
Hast du, boshaftig schändlich Tier,
Zum Ärgernis und Schaden, mir
Gar oft verzehrt und weg getragen.
Und du wirfst mir noch deine Dienste vor,
Als wenn ich dich nicht besser kennte?
Ich wäre wohl der größte Tor,
Wenn mit dem Leben ich dir auch die Freiheit gönnte.
Du schämest in der größten Not,
So gar dich nicht auch meine Ruh zu stören.
Darauf schlägt er das Wiesel tot,
Und will ihr Prahlen nicht mehr hören.

* * * *

Der Eigennutz macht sich bezahlt,
Und darf durchaus nicht von Verdiensten sagen;
Er muß vielmehr, indem er prahlt,
Die Gierigkeit und Schande selbst verklagen.
Man lebe, daß man lieb und wert,
Und suche den gemeinen Nutzen,
So können wir, wenn uns was widerfährt,
Auf Tugend und Verdienste stutzen.
Die Tugend macht uns nimmer bang,
Errettet, schützt und bringet keinen Schaden.
Der Eigennutz besteht nicht lang,
Und muß sich selbst, zum größten Schimpf, verraten.

Der verdorbene Doktor

Ein Ignorant war Doktor worden,
Und meint', er sei nun hochgelehrt,
Allwissend, und an allen Orten
Von beiderlei Geschlecht geehrt.
Seine Eigenliebe ließ er blicken,
Und war sich selber eine Last.
Ihm wollte, was er tat, nicht glücken.
Warum? er machte sich verhaßt.
Die schnöde Frucht der Eigenliebe,
Der Hochmut plaget ihn zu sehr;
Und weil er sich Herr Doktor schriebe,
Meinte er, daß er der Größte wär.
Reich war er nicht, noch schön zu nennen,
und seine ganze Wissenschaft
War, niemand, noch sich selber kennen,
Und daß er sich gar leicht vergafft.
Die Spötter halten ihn zum besten,
Und nahmen ihm die Heller ab;
Den er so gar auch seine Westen
Für ihre Schmeicheleien gab.
Als ihn Windmacherei verzehret,
Daß er nicht mehr zu leben weiß,
Der Hochmut dennoch sich vermehret,

Wagt er zu Fuß noch eine Reis.
Wohin? wird einer billig fragen,
Weil ihm das Reisegeld gebricht.
Ich kann, wohin er denkt, nicht sagen,
Er wußte es, denke ich selber nicht.
Er kommt zerlumpt, zerlappt, zerrissen,
Aus seinem ehrenvollen Stand,
Wovon die Herrn zu rühmen wissen,
In's herrliche Schlaraffenland.
Doch kann er keine Würste, Braten,
Noch sonst gekochte Speise sehn.
Er merket endlich seinen Schaden,
Und muß im Lande betteln gehn.
Kaum will ihm einer etwas geben.
Wie? spricht man, will der starke Mann,
Der faule Kerl, vom Betteln leben,
Den man zur Arbeit brauchen kann?
Was soll er tun? er will doch essen,
Und muß in solcher großen Not,
Zwar ungern, seinen Rang vergessen,
Denn dieser schaffet ihm kein Brot.
So schmerzlich er davon geschieden,
Trifft er noch einen Bauern an,
Dem er die Schweine und Gänse hüten,
Mithin sich ehrlich nähren kann.
Er hat noch nie so viel erworben,
Und wäre bei dem Müßiggang,
Als Doktor oder Narr gestorben.
Als Gänsehirt ist ihm nicht bang.
Ein Doktor, welcher aufgeblasen,
Und nichts versteht, ist nur ein Schall,
Und muß, zur Schmach, sich höhnen lassen,
Denn Hochmut kommet vor dem Fall.

* * * *

Wenn Narren mit dem Titel prangen,
Die doch ihr Hochmut bald erstickt;
Kann Weisheit das nach Wunsch erlangen,
Was ihnen aller Orten glückt.
Wer was gelernt, und sich kennet,
Nicht frech und aufgeblasen ist,
Dem wird, was er verdient, gegönnet,
Daß er sein Brot in Ruh genießt.
Die Kunst ernährt; sie darf nicht sorgen,
Sie findet aller Orten statt.
Kommt's heute nicht, so kommt es morgen,
Daß sie gar nichts zu klagen hat.

Der Hund, das Schaf und der Wolf

Es fordert einst ein Hund, voll Trug und List,
Von einem Schaf, das ihm nichts schuldig ist,
Daß es ein Brot, das, wie dasselbe wisse,
Er ihm geborgt, nun wiedergeben müsse.
Das Schaf erschrickt, und weiß von keinem Brot.
Fragt, wie und wann? hält dieses nur für Spott,
Es habe ja von seinem Herrn die Gaben,
Und könne nichts von ihm geborget haben.
Schweig, spricht der Hund, bezahle mir die Schuld.
Mißbrauche nicht des Gläubigers Geduld,
Es soll dir sonst das Leugnen nicht gelingen.
Was willst du mehr? ich will dir Zeugen bringen.
Er ruft den Wolf, stellt ihn als Zeugen dar,
Und fragt, ob nicht, was er gesprochen wahr?
Ob nicht das Schaf von ihm ein Brot geliehen,
Das solches ihm nun gerne möcht' entziehen?
Ja, sprach der Wolf, das leugne du nur nicht,
Es ist gewiß, was dir dein Gegner spricht,
Nicht eins, wohl zehn hast du, bei meinem Leben,
Von ihm geborgt, und mußt sie wieder geben.

Die Unschuld wird so kräftig überstimmt,
Und gibt dahin, was ihr die Falschheit nimmt.
Es halten ja die Schelmen wohl zusammen,
Und können leicht ein Schaf verdammen.
Der falsche Zeug' ist eidlich abgehört,
Der, was nicht eins, in zehn Brot verkehrt.
Und da die Macht noch zum Betrug gekommen,
Wird ganz gewiß der Schwäch're mitgenommen.
Doch was geschieht? nach einer kurzen Zeit,
Sieht dieses Schaf, auf seiner fetten Weid',
In einer Gruft den schönen Zeugen liegen,
Und spricht, so muß es ja der Himmel fügen.

* * * *

Die Rache folgt mit allem Ungemach,
Zum Untergang, den Übeltätern nach;
Und wer das Recht nach seinem Willen drehet,
Der findet bald, daß Gott ihm widerstehet.
Ein Lügner kommt in seiner Bosheit um;
Der Segen ist der Wahrheit Eigentum.
Wird diese schon oft unterdrücket scheinen,
Kann Gott es doch mit ihr nicht böse meinen.
Ein Frommer lebt, wenn Bosheit ihn bedrückt,
Er überwindet, und ist in sich vergnügt.
Viel besser ist's, von andern unrecht leiden,
Als andern selbst ein Unglück zu bereiten.

Der gestrafte Vorwitz

Ein Mägden, das der Vorwitz plagte,
Und gerne was zu naschen hatt',
Auch gerne, was es höret, sagte,
Sieht Nüsse, welche feil, in einer sichren Stadt.
Ach! möcht' ich diese Nüsse haben,
Sprach dies entzückte Kind im Sinn,
Wie hochvergnügt wollt' ich mich laben,
Weil jetzund ich danach von Herzen lüstern bin.
O! daß ich nun nicht bei Vermögen,
Zu tun, was ich so gerne wollt,
Ich möchte für die Nüsse erlegen,
Was sonst nicht so leicht ein and'rer geben sollt.
Wie schön sind sie anzurühren?
Ich weiß, sie schmecken auch recht gut.
Möcht' ich doch eine nur probieren.
Sie geht, nimmt eine weg. Seht was der Vorwitz tut.
Sie fühlt' und drückte diese Beute,
Sie roch, und nahm sie in den Mund,
Bald wiederum heraus, mit Freude.
So spielte sie damit bald eine Viertelstund.
Sprach endlich, was hilft mir die Schale?
Mein Appetit ist nach dem Kern.
Daß ich nur noch ein wenig prahle,
Sonst koste ich die Nuß so gleich von Herzen gern.
Sie kann sich doch nicht länger zwingen;
Beißt auf die Nuß, und wird recht rot,
Für Lust, den Kern herauszubringen,
Bekommet aber nur den Mund voll Staub und Kot.
Sie muß den Unflat von sich speien;
Der macht ihr Ekel und Verdruß,
Daß sie teils den Verlust bereuen,
Teils, weil sie angeführt, sich endlich schämen muß.

* * * *

Wie Näscher oft betrogen werden,
Und Vorwitzjungfern teuer macht;
So füllen sie den Mund mit Erden,
Denen bald, für Appetit das Herz im Leibe lacht.

Das Schwein und der Fuchs

Ein Schwein lag unter einer Eichen,
Und fraß die Eicheln häufig ein;
Ihm mußten and're Schweine weichen,
Es wollte hier alleine sein.
Es mästet auch sich viele Wochen
Gar reichlich unter diesem Baum,
Und konnt' auf seine Stärke pochen;
Merkte aber seinen Vorteil kaum.
Als sich das Schwein recht satt gefressen,
Und an den Baum zur Ruh gelegt,
Hat es schon seine Mast vergessen,
Bis sich der Hunger wieder regt.

Dies hat ein Füchsgen wahrgenommen,
Es geht dahin, und grüßt das Schwein.
Kaum ist der Gast hier angekommen,
Muß er ihm schon beschwerlich sein.
Ich will, spricht er, dir ja nichts nehmen;
Hier find' ich meine Speise nicht,
Ich kann und will dich nicht beschämen,
Weil ich dazu nicht abgericht.
Sag aber, darf ich dich was fragen,
Ob du wohl an den Baum gedacht,
Der dir so reiche Frucht getragen,
Und dir die guten Tage macht?
Pflegst du nicht in die Höhe zu sehen,
Woher der Eicheln Menge rührt,
Die jetzund dir zu Dienste stehen,
Daß du gelabet und geziert?

Was? grunzt das Schwein, was sehn? was denken?
Was Baum, der meinem Bauch so nah?
Der kann und will mir ja nichts schenken;
Genug, die Eicheln liegen da.
Ich bin nicht hier, zu spekulieren
Ich liege nur auf meiner Mast,
Und lasse mich durchaus nicht rühren,
Was du mir vorgeplaudert hast.

* * * *

So pflegen's Menschen wohl zu machen,
Die Gott als seine Kinder liebt,
Ihnen Leben, Nahrung, alle Sachen,
Und einen reichen Segen gibt.
Die, leider! wie die Schweine leben,
Stört nichts in ihrem frischen Mut;
Sie danken dem nicht, der's gegeben,
Und ihnen alles Gute tut.
Gar viele sehn auf ihre Gaben,
Nur weil sie da, und ihrer sind;
Von welchem sie dieselben haben,
Den sehn sie nicht, als ob sie blind;
Und wollen gern den Herrn vergessen,
Der sie gelabet und ernährt;
Ersticken aber so vermessen,
Und sind des großen Gutes nicht wert.

Das Schaf und der Hirsch

Ein Schaf hat in der Erntezeit,
Sich einen Schatz der schönsten Frucht bereit,
Sich, wenn die Not, den Vorrat dieser Sachen,
In stiller Ruh, zu nutze machen.
Der Hirsch vernimmt den Überfluß,
Und denkt bei sich, wohlan, ich muß,
Mit Borgen, Bitten oder Lügen,
Das reiche und dumme Schaf betrügen.
Er geht zum Schaf und spricht es an;
Er bittet alles, was er kann,
Weil es ihm fehlt, sein Haus recht zu versorgen,
Vom Überfluß ein Malter Korn zu borgen.
Versicherung will ich dafür,
Sprach er, mein liebes Schäfgen, dir,
Auch einen Bürgen noch daneben,
Zu richtiger Bezahlung geben.
Wer, fragt das Schaf, wird Bürge sein?
Es fällt so bald mir keiner ein,
Dem, wenn man ihn mit Namen nennte,
Ich glauben oder trauen könnte.
Was? sagt der Hirsch, der Wolf will dir
Als Bürge und Schuldner selbst mit mir,
Wie du verlangst, sich unterschreiben;
Verspricht auch stets dein Freund zu bleiben.

Ja, lacht das Schaf, so stehn wir wohl.
Der Wolf, der Feind, der Räuber soll,
Als Bürge mir für die Bezahlung stehen?
Ich wollt' ihn lieber nimmer sehen,
Als, treffen auch Versichrung ein,
Von dem Tyrann bezahlet sein
Der stiehlt, frißt oder schindet,
Was er in dieser Gegend findet.
Und wo treff' ich dich wieder an?
Daß, wenn der Zahlungstag, ich dich belangen;
Hör Freund, wir wollen Freunde bleiben,
Nichts schuldig sein, einander nichts verschreiben.

* * * *

Die Klugheit nimmt sich wohl in acht,
Wenn einer sie zu hintergehen tracht.
Man lasse sich von denen nicht verleiten,
Welche ungestraft von dannen scheiden.
Weil List und Macht sich fest verbindt,
Daß die Betrüger sicher sind;
Wer will den Schwachen etwas gönnen,
Die gegen sie das Recht nicht brauchen können?