Fabelverzeichnis

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François-Joseph Terrasse Desbillons

geb. 8. Januar 1711 in Châteauneuf-sur-Cher, Département Cher
gest. 17. März 1789 in Mannheim

War ein französischer Jesuit, Fabeldichter und neulateinischer Schriftsteller.
Von 1744 bis 1748 lehrte er an der Universität in Bourges. Später wechselte er ans Collegium Ludwigs XIV. in Paris, wo er sich ganz der Literatur und der Veröffentlichung seiner in lateinischer Sprache verfassten Fabeln widmete. Wegen seines reinen Lateins der letzte Römer genannt.


Quelle:

François-Joseph Terrasse Desbillons/Fabulæ Æsopicæ
In deutsche Reime übersetzt von/Joseph Pracht/Tischlermeister in Schongau

Mit Bewilligung der Churfürstl. Büchercensur-Specialkommission/München 1800/bey Joseph Lentner

 
Fabeln 1
 
Das Buch und die Presse
Die Tierseuche
Die Ameise und das Heupferd
Der Adler, der Rabe und der Hirt
Die Eidechse und die Schildkröte
Der Igel und der Maulwurf
Der Löwe, der Wolf und der Fuchs
Zween Knaben, zugleich Brüder
Die Rose und der Schmetterling
Die Steintaube und der Federfuß
Der Kapaun
Der Affe und das Hirschkalb
Der Storch und der Pfau
Die Pomeranzen
Der Kürbis, die Eichel und der Bauer
Der reumütige Wolf
Der Fuchs und der Hund

 
Zwo Mäuse
Der Widder und der Stier
Der Krebs und sein Sohn
Merkur und die Bauern
Der Adler und die Maus
Der Schwan und die Gans
Das Pferd und der Esel
Der Wolf im Schafpelz und der Hirt

 

Das Buch und die Presse

                   Das Buch

Was seufzest du — und drückest mich?
Ich liege still, gedrückt durch dich!

                   Die Presse

Nicht mein Geschicke jammert mich —
Für dich, für dich nur seufze ich,
Daß du so unbesonnen bist.
Und große Wehen dir zuziehst.

Denn mir ist der betrübte Stand
Der meisten Bücher längst bekannt:
Drum wähn' ich, daß ein solch Geschicke
Vielleicht auch dich in Zukunft drücke.

Witzlinge werden dich zu kaufen
Aus Vorwitz anfangs häufig laufen;
Vielleicht, daß viele der Gelehrten
Nach dir mit Hitze greifen werden.

Bald aber fällt der Kritiker
Ganz unbarmherzig auf dich her;
Gebrandmarkt wirst du aller Welt
Als schlecht zum Spotte dargestellt.

Erst wenn du aufhörst neu zu sein,
Und nimmst die Leser nicht mehr ein;
Dann kommt der trauervollste Stand,
Es nimmt der Eckel überhand,
Und in Vergessung ganz begraben
Wirst du die träge Motte laben:
Zuletzt kann dies dein Schicksal sein —
Man wickelt Pfeffer in dir ein.

* * *

Die Presse sprach's, und ruhte dann:
Drauf fing das Buch zu seufzen an:
"O halte so ein bös Geschicke
Geneigter Leser! doch zurücke."

Die Tierseuche

Die Erde zu verwüsten, steigt
Kein Unheil aus der Hölle,
Das seine Macht so schreckbar zeigt —
Die Wut in solcher Völle:
Als, kurz gesagt, die Seuche ist,
Die Plutus Reich in kurzer Frist
Zwar füllt — jedoch nicht sättigt.

Sie fraß im Tierreich einst umher,
Stürzt Körper nicht zum zählen;
Und was noch lebte, schnaubte schwer,
Aus Angst vor gleichen Fällen.
Die Angst macht Lust und Freude flieh'n.
Trüb, schläfrig war der Tiere Sinn —
Nur Trauer und Schrecken herrschten.

Durch dieses Elend war der Mut
Dem Löwen selbst benommen;
Er ließ (so hielt er es für gut)
Die Tiere zahlreich kommen.
Gleich war was gehen konnte da,
Und als er diese Menge sah,
Hielt er an sie die Rede:

"Die Götter haben oft sich schwer
An Tausenden gerochen,
Und doch hat nur ein einziger
Aus allen was verbrochen.
Drum richte streng ein jeder sich,
Und denke still: vielleicht bin ich
Schuld an des Himmels Rache.

Und findet er auf diese Weis'
Sich schuldig, o! so gebe
Er sich fürs Volk als Opfer preis,
Daß doch die Unschuld lebe;
Was mich betrifft, ich sieh' es ein:
Ich selbst, als König, bin nicht rein,
Und frei von allen Sünden.

Denn manches Schaf und Lamm war mir
Ein allerliebster Bissen;
Auch wurden nicht nur Ochs und Stier —
Die Hirten selbst zerrissen.
Ich armer Sünder klag mich an,
Dies und noch mehr hab' ich getan —
Und wider alle Rechte."

Da sprach der Fuchs (er schmeichelt gern)
"Das nenn' ich kein Verbrechen;
Wer wird so einen großen Herrn
Hierin nicht schuldlos sprechen?
Es hatte manches Schaf und Rind
Zum Hungerstillen dir gedient —
Je nun, du bist ja König.

Die Dummen füllten deinen Bauch —
Soll das nicht Ehre heißen?
Die Majestät beliebte auch,
Die Hirten zu zerreißen.
Bei meiner Treu' ist dieses schlecht,
Wenn sich ein Feind am Feinde rächt?
Das geht nach Kriegesrechten."

Es hatte, was Reinecke sprach,
Den übrigen gefallen:
Viel schlaue Redner folgten nach,
Ihr Schwarzes weiß zu malen.
Es beichteten der Tiger, Bär,
Der Wolf, und andre Schinder mehr
All' ihre Missetaten.

Nun war der Esel noch allein,
Um sich auch anzuklagen:
Er drang ins Innre tief hinein,
Und wußte nichts zu sagen.
Er forschte recht betschwesterlich,
Und prüfte hin und wieder sich —
Zuletzt kam diese Sünde.

"Ich ging (so neblicht fällt's mir bei)
Vor vielen Jahren und Tagen,
An eines Priesters Feld vorbei,
Wo — kann ich nimmer sagen.
Es war ein kleiner, kleiner Strich —
Doch gutes, zartes Gras sah ich,
Ich werde mich nicht irren.

Ich wußte das Verbot vorher,
Am Priestergut zu nagen;
Ich wollt' es missen — doch zu sehr
Schrie der erzürnte Magen.
Das edle Gut war mir zu lieb,
Gelegenheit macht mich zum Dieb —
Ich glaube gar — der Teufel.

Der Teufel, ja, hat mich verführt,
Ich hätte so vermessen
Das süße Gras sonst nicht berührt,
Nicht einen Halm gefressen." —
Kaum sprachs der Esel, so ertönt
Ein Lärmen in dem Tier - Konvent —
Des Armen Todes Urteil:

"Es soll für seine Missetat
Der Lasterhafte sterben!
Er ist es, der gesündigt hat,
Die Quelle vom Verderben.
Er fraß von eines Priesters Gut!
Ein Bösewicht, der dieses tut,
Heißt der nicht Gottesräuber?

Von diesem Schurken kam die Not,
Von ihm, des Himmels Rache;
Nun ist es nötig, daß sein Tod
Die Götter sanfter mache."
Der König, welcher ohne Scham,
Den Todesspruch für billig nahm.
Sprach, Wolf! du mußt ihn schlachten.

* * *

Trifft es der Großen Wohlstand an,
So stürzen sie den schlechten Mann.
Was kaum des Fehlers Nam' verdiente,
Verwandelt man in schwere Sünde.

Die Ameise und das Heupferd

Es sammelte mit großem Fleiße
Die Ameise in der Ernte Speise,
Und füllt' ihr selbst erbautes Haus
Mir Körnchen für den Winter aus.

Indes bei bösem Müßiggang
Das Heupferd heischre Lieder sang,
Und in der Trägheit niemals wähnte,
Daß etwas schlimmes kommen könnte.
Der Winter kam — und ach! da war
Das arme Tier vor Kälte starr.
Es sah's nun leider freilich ein,
Sein Ende würde Hunger sein,
Wofern es ihm nicht soll gelingen,
Wo immer Nahrung aufzubringen.

Die Ameise hatte ungestört
Im Loch an ihrem Gut gezehrt.
Nun kam das Heupferd flehentlich,
Und sprach! "o Beste! labe mich
Mit einem Körnchen in der Not —
Ich sterbe sonst den Hungertod."

Was hast du, fing die Ameise an,
Als ich mir sammelte, getan?
"Dort unterhielt ich mich mit singen."
Du sangst — sehr gut! — jetzt kannst du springen.

* * *

Wer nicht im Lenze seines Lebens
Um Nahrung tätig sich bewirbt,
Bedauert als schwacher Greis vergebens,
Wenn er beinahe Hungers stirbt.

Der Adler, der Rabe und der Hirt

Einst hatte seine krummen Klauen
Der Adler in ein Schaf gehauen.
Er flog, und macht den Raben glauben,
Er könne gleichfalls eines rauben;
Und dieser sah so einen Schmaus
Sich bei der ganzen Herde aus.
Er stürzt herab mit raschem Flug;
Allein er war nicht stark genug
Er bringt das Schaf nicht von der Stelle,
Verwickelt sich im krausen Felle,
Und ach! kein Mittel war zu finden,
Aus dem Gewirr sich loszuwinden.

Eilfertig springt der Hirt dahin,
Und packt mit diesen Worten ihn:
"Wie toll! bei nicht geprüfter Stärke
Schrittst du zu einem solchen Werke.
Du wolltest fangen, schwaches Tier!
Nun als Gefangner komm mit mir,
Und diene meinem kleinen Sohne
Zukünftig zum Spott und Hohne."

* * *

Des Stärkern Taten nachzumachen,
Ist oft Verderben für den Schwachen.

Die Eidechse und die Schildkröte

               Die Eidechse

Ach! ach! du mußt dich schrecklich plagen,
Dein Haus beständig mitzutragen.

               Die Schildkröte

Dank für dein Mitleid, das du hast:
Was Nutzen bringt, ist keine Last.

Der Igel und der Maulwurf

"O lieber Maulwurf hab' die Güte,"
Sprach einst der Igel, "gib, ich bitte,
Mir Platz in deiner Höhle da —
Ich fühl's, der Winter ist schon nah —
Ach! schütz mich vor der Kälte Grimm;"
Und jener, seht! gewährt es ihm.
Doch bald fiel ihm der böse Gast
Mit seinen Stacheln sehr zur Last:
Er wälzte nach Belieben sich,
Versetzt dem Hauswirt manchen Stich.
Der gute Maulwurf sah es ein,
Er nahm den Gast sich nur zur Pein;
Ihn zu gedulden fiel ihm schwer,
Er bat ihn, und beschwur ihn sehr,
Er möchte doch sein Haus verlassen,
Unmöglich könnt' es beide fassen.
Der Igel aber freudenvoll,
Denn in der Höhle war's ihm wohl,
Versetzt dem Maulwurf: kurz gered't —
Wer hier nicht bleiben kann, der geht.

* * *

Dumm ist es, Gästen Herberg gönnen,
Die wir nicht einst vertreiben können.

Der Löwe, der Wolf und der Fuchs

Der Löwe erkrankte, eilends kamen,
Bis auf den Fuchs, auf diese Post
Die Tiere haufenweis zusammen,
Zu ihres kranken Königs Trost.

Gelegenheit zu einer Klage
Nahm Isegrim, Reinenkens Feind,
Daß bei des Königs schlimmen Lage
Er fühllos bleibt, und nicht erscheint.

Dies, und noch mehr dergleichen Sachen
Schwätzt wider ihn der Plauderer,
Beim Löwen ihn verhaßt zu machen —
Und endlich kam der Fuchs daher.

Er hörte vom Beschluß ein wenig,
Trat kaum hinzu, und sprach geschwind:
"Vielleicht hältst du, o großer König!
Mich für ein gar zu träges Kind.

Vergib! sehr gut war mein Verweilen;
Ich forschte fleißig weit umher,
Was für ein Mittel dich zu heilen
Das kräftigste, und beste wär.

Mit vieler Mühe konnt' ich's finden;"
Der Löwe rief: was soll's denn sein? —
"Den Wolf laß gleich lebendig schinden,
Hüll' in die warme Haut dich ein." —

Es hatte das Rezept gefallen,
Wie es Herr Doktor Fuchs verschrieb,
Gleich mußte mit der Haut bezahlen
Der Wolf die Falschheit, die er trieb.

Der Tropf erkennt bei seinem Sterben,
Daß Falschheit und Betrügerei
Oft dem Urheber zum Verderben,
Und nie dem Fürsten nützlich sei.

Zween Knaben, zugleich Brüder

Gemeinschaft, angeborne Triebe
Verknüpften mit dem Band der Liebe
(So wie es geht in diesen Jahren)
Zween Knaben, welche Brüder waren.
Hievon lag einer krank danieder.
Leicht war es zum genesen wieder;
Jedoch fand nach des Arztes Rat
Noch eine Aderlässe statt,
Und Mitleidstränen weinte da
Des Kranken Bruder, der es sah.

Der Kranke dachte nun bei sich:
"O! das sind fromme Mitleidstriebe,
Und Zeugen wahrer Bruderliebe —
Mehr, als ich glaubte, liebt er mich!"

Als bald nachher die Krankheit wich,
Erblickte er sein Brüderchen
Mit Leckerbissen wohl verseh'n.
Er bat: "O laß von deinem Süßen
Mir doch nur einen Teil gemessen!" —
Wer glaubte dies? — er schlug ihm's ab.

"Du schenktest, seufzt der arme Knab'
Mir gestern deine frommen Tränen;
Jetzt willst du mir nichts süßes gönnen?"
Nichts, sprach er: Tränen kommen nur —
Nicht Leckerbissen von Natur.

* * *

Oft zeigen sich die schönsten Triebe
Der feurig, besten Bruderliebe;
Doch, daß man wahre Liebe hat,
Beweiset selten eine Tat.

Die Rose und der Schmetterling

Es blühte eine Rose schön;
Doch mußte sie fast ungeseh'n
In einem Gartenwinkel steh'n.

Die Unbekannte sah nun eine
Im Gartenbeet voll Feuer und Pracht,
Wie sie im holden Widerscheine
Dem Sonnen-Licht entgegenlacht.

Sie seufzte gebläht vom Neid',
Daß sie, doch vom Geschlecht wie diese,
Ein härteres Schicksal dulden müsse.

Es merkte diese Traurigkeit
Ein Schmetterling (von ungefähr
Trug ihn sein leichter Flug hierher),
Und rief der Rose also zu:
"Was seufzest, dummes Blümchen du?
Zwar glänzet deine Schwester mehr —
Auf sie strahlt Phöbus stärker her;
Doch ist sie nicht, wie du, so zart,
Im blühen nicht von deiner Art:
Und was noch mehr ist — schneller flieh'n
Bei ihr die Lebenstage hin."—

* * *

Es ist fast eine halbe Welt
Mit dieser Qual beladen:
Der zu gemeine Stand mißfallt —
Der hohe bringet Schaden.

Die Steintaube und der Federfuß

                Der Federfuß

"Die Pflaumenstiefel rühm' ich mir! —
Pfui! schäme dich, du garst'ges Tier!
Mit diesen häßlich nackten Beinen
An meiner Seite zu erscheinen."

                Die Steintaube

Dies, daß ich nackte Beine habe,
Erkenn' ich als des Schicksals Gabe —
Dein Vorwurf ist höchst ungerecht.
Mich freuts, daß ich in dem Geschlecht
Zur Welt geboren worden bin —
Ich wandle noch so leicht dahin.
Ich laß, was dir das Glück gegeben,
Die Federstiefel dich erheben —
Du magst für Zierde sie erkennen —
Ich glaub, man soll sie Fesseln nennen:
Ja die Erfahrung soll dich lehren,
Daß sie nicht nützen — nur beschweren."

Die Stolze, ganz entflammt, vergaß,
Daß sie auf ihren Eiern saß.
Sprang husch vom Nest, ließ gerne sehen,
Sie könne recht bequemlich gehen.

Die Hoffnung — künftiger Kinder Leben
Blieb an den Pflaumenstiefeln kleben.
Die Hitze war der Brut Verderben —
Am Boden lag der Trost in Scherben.

* * *

Hier lernt, daß Stolz auf Kleiderpracht
Nicht selten großen Schaden macht.

Der Kapaun

Es sah ein Mann im Hühnerhaus
Sich den Kapaun zum Liebling aus;
Er hielt den Vogel ganz für schön,
War gleich an ihm kein Federchen
Von Reize oder Glanz zu sehn.
Sogar wand um den Hals der Blinde
Ihm eine hübsche rote Binde,
Und zeiget uns, wie toll und blind
Wir Menschen in der Liebe sind.

Der Vogel in der neuen Zier
Wähnt stolz, es gäb kein schöners Tier,
Und eilet zu den Seinigen.

Doch ganz verächtlich angeseh'n
Ward hier der Tor — wohl gar von allen
Mit einem Male überfallen.
Und mußte aller Arten Plagen,
Schmach, Schimpf, und Mutwille übertragen.

* * *

Unwürd'gen eine Ehre gönnen,
Das heißt so viel, als sie verhöhnen.

Der Affe und das Hirschkalb

Kurze Weile sich zu schaffen
Scherzt' ein Hirschkalb mit dem Affen;
Und sein ganzes Spiel war nur
Unschuld, Einfalt, und Natur.

Doch die angeborne Tücke
Hielt der Affe nicht zurücke,
Fing mit seinem bösen Zahn'
An dem Kalb zu stupfen an:
Endlich kriegt durch die Bisse
Sein empfindlich Häutchen Risse.

So gekränkt nimmt es die Flucht,
Springt zum Hirschen hin, und sucht
Weinend, heulend seine Wehen
Mit den Worten zu erhöhen:

"Vater! sieh dein armes Kind —
Wie das Blut vom Leibe rinnt!
Dieses hat der Aff getan —
Der verfluchte Scharlatan!
Räche diese große Sünde,
Wie es billig ist, geschwinde;
Sicher bringt er mich ums Leben —
Wirst du diesmal ihm vergeben;
Er bekommt, bist du zu gut,
Bald zu größern Lastern Mut."

Anfangs stimmt der Hirsch ihm bei,
Daß die Klage billig sei.
Fängt für seines Sohnes Leben
Wirklich selbst schon an zu beben;
Wutvoll schlägt die heiße Brust —
Er bekommt zur Rache Lust.

Als er aber mit Bedacht
Untersuchungen gemacht,
Hatte er nur leichte Wunden
An des Sohnes Fell gefunden,
Sagte, daß sein Klaggeschrei
Lügenhaft gewesen sei.

* * *

Für ein zu empfindsam Herz
Wird die kleinste Schmach zum Schmerz.

Der Storch und der Pfau

Ein hitziges Gezänke gab
Es einst beim Storch und Pfau ab,
Und kurz — der Stoff zu diesem Streit
War heimliche Gehässigkeit.

Gleich stellt sein Federrad der Pfau,
Den edelsteinernen Schmuck zur Schau,
Und spricht: "Blick auf die Federn her! —
Sag, glänzet Phöbus feuriger?
Lob, wenn du kannst, so was an dir —
Wirf mir die Aschenfarbe für!" —

Am Federglanz besiegst mich du,
Versetzt der Storch, das geb' ich zu,
Und gönne dir den eitlen Ruhm —
Dich zu beneiden wäre dumm;
Dein Schmuck beugt dich zur Erde nieder —
Schimpf immer stolz auf mein Gefieder,
Mit dem ich weite Reisen wage,
Mich über Wald und Berge trage,
Sogar die Wolken selbst durchdringe,
Und mich nächst an die Götter schwinge.

* * *

Besitzest du besondre Gaben,
Sei nicht von eitlem Stolze blind;
Denn wer zum Teile Lob verdient,
Kann auch zum Teile Tadler haben.

Die Pomeranzen

Es hatte einst in Portugal
Ein Mann nur einen Knaben,
Der durch die Schönheit sich empfahl,
Wie durch der Seele Gaben —
Er nahm den Vater nicht allein,
Auch alle, die ihn sahen, ein —
Gut war er, sanft, und artig.

Dem Söhnchen war der Vater sehr,
Doch nicht zu blind gewogen;
Sein sorgsam Auge hatte er
Niemals von ihm gezogen.
Und weil sein Herz so einfach war,
So sah er um so mehr Gefahr,
Durch List verführt zu werden.

"Flieh die Gesellschaft, lieber Sohn!"
War öfter seine Lehre;
(Der kluge Vater wußte schon,
Daß sie zu zahlreich wäre)
"Bekanntlich Fritz, und Hänschen flieh!
Dir gleich an Alter ja sind sie —
Doch nicht an Herzensgüte."

Voll Ehrfurcht hatte jener zwar
Die Warnung angenommen;
Doch sprach er: "Vater! wie? Gefahr —
Woher soll diese kommen?
Es ist dir der Gesellschaftsstand,
Wie's scheint, noch nicht genug bekannt —
Glaub mir! sie kann nicht schaden.

Ich hoff sogar, ich will allein
Durch meine guten Sitten,
Schlich auch ein Fünkchen Bosheit ein,
Den großen Brand verhüten."
Dies war dem Vater nicht genug;
Doch hielt er es für weise und klug,
Dem Sohne nicht zu zürnen.

Weil es, dacht' er, nicht möglich ist,
Ihn mündlich zu bezwingen,
So wird durch eine fromme List
Es mir vielleicht gelingen.
Ein Kästchen füllte er sodann
Mit hübschen Pomeranzen an,
Die Gaum, und Auge reizten.

Doch mischt' er sie mit schlechteren,
Woran so mancher Flecke
Verriet, daß schon im Inneren
Der Grund zur Faulung stecke.
Hierauf rief er den Sohn zu sich.
Und sprach: "hier ist so was für dich —
Ein Unterpfand der Liebe."

Mit Dankbarkeit empfängt der Sohn,
Und freudenvoll die Gabe.
Wißbegierig forscht, und zählt er schon,
Was er für Schätze habe.
Auf einmal fängt er klagend an:
"O, Vater! was hast du getan?
Du mischtest gut mit bösen."

"Klag nicht, mein Sohn! bald wirst du seh'n,
Wie gut und bös sich paaren." —
"In Faulung werden übergeh'n,
Die ohne Flecken waren,"
Versetzt der Sohn. Der Vater spricht:
"Ich sag dir, fürchte dieses nicht —
Der Ausgang wird dich lehren."

Dem Sohne war es viel zu schwer,
Das Rätsel zu enthüllen;
Gleichwohl gab er das Jawort her —
Auch wider seinem Willen.
Der Vater steckt den Schlüssel ein,
Verschlossen muß das Kästchen sein.
Bis er es öffnen heiße.

Die Ungeduld wuchs immer mehr
Beim Sohn, sein Gut zu sehen;
Er drang in seinen Vater sehr
Mit Schmeicheln, und mit Flehen.
"Geduld," fiel ihm der Vater ein,
"Bald wird dein Wunsch erfüllet sein —
Itzt härmst du dich vergebens."

Nun schien ihm selbst die Sache schon
Genug hinaus gedehnt.
Er sprach: "der Tag ist da, mein Sohn!
Nach dem du dich gesehnt.
Er reichet ihm den Schlüssel dar —
Das unvorsicht'ge Söhnchen war
Zu schnell zu seinem Schaden.

Er öffnete das Kästchen kaum,
Und sah mit Graus, und Schrecken
Die nicht mehr goldne Frucht in Schaum,
Und faulem Schlamme stecken.
"Weh mir! das Elend," seufzet er,
"Sah ich mit gutem Grund vorher —
"Dir, Vater! war's nicht also."

Der Vater küßt den Sohn, und spricht:
"Mein Kind! höre auf zu klagen;
Es lohnet sich der Mühe nicht,
So großes Leid zu tragen.
Du klagst, daß ich dir widersprach,
Und kamst dem Rate selbst nicht nach,
Und meinen guten Lehren.

Ich hieß dich die Gesellschaft flieh'n,
Und bat, vor bösen Sitten,
Die leichtlich ins Verderben zieh'n,
Sorgfältigst dich zu hüten.
Daß mein Geschenk, die Kleinigkeit
Verdarb, dies macht dir Traurigkeit! —
So was läßt sich ersetzen.

Weh aber mir! sollt' es gescheh'n,
Daß deiner Unschuld Zierde,
Die mich entzückt, zu Grunde geh'n,
Und Bosheit herrschen würde;
Wie bitter wäre dieser Schmerz
Für ein empfindsam Vaterherz? —
Er wäre nicht zu heilen."

Hierdurch ward (so erzählet man)
Das Söhnchen eingenommen,
Und ließ das Beispiel sich fortan
Nicht aus dem Sinne kommen:
Wie gute Früchte so geschwind
Durch die Gemeinschaft böser sind
Zu Grund gerichtet worden.

* * *

Es soll euch, Knaben! das Gedicht
Ermahnen, und belehren:
Gar selten läßt der Bösewicht
Durch Fromme sich bekehren;
Allein der Tugendhafte wird
Unzählig oft, und schnell verführt —
Durch Umgang mit den Bösen.

Der Kürbis, die Eichel und der Bauer

"Ei!" sprach ein Bauer, das faß ich nicht,
"Mit aufgeblähtem Wanste kriecht
Der Kürbis auf dem Boden hin —
Das ist nicht recht, so wahr ich bin!
Er würde noch so gut und schön
Auf dieser hohen Eiche steh'n.

Mein Sir! so eine Frucht gebührte
So einem Baum zum Schmuck und Zierde!
Fürwahr da hat der Herr geschlafen,
Als er die Dinge so geschaffen.

Hm! hm! warum kriecht nicht vielmehr
Die Eichel auf dem Boden her?
Ei! hätt' er mich zu Rat gezogen —
Ich hätte alles recht erwogen."

Als er in dem verwirrten Wesen,
Den schweren Knoten aufzulösen,
Den Kopf sich lang umsonst zerbrach,
Fing er zu klagen an, und sprach:
"Wenn die Natur den Sterblichen
Mir Scharfsinn, und mit Witz verseh'n,
So ist es meiner Seel nicht gut;
Kaum', kaum gelingt es, daß man ruht."

Er wirft sich bei der Eiche nieder —
Der Schlaf befällt die matten Glieder.

Und als er hier so schlummerte,
Fiel eine Eichel von der Höh',
Und ritzte an der Nase ihn.
Husch fährt er mit der Hand dahin,
Und fängt gewaltig an zu schrei'n:
"O weh! die Wunde ist nicht klein —
Es fließet ja das Blut daher!
Wenn das die kleine Eichel kann,
Was hätt' der Kürbis erst getan,
Wenn er auf mich gefallen wär'?
Die Sache lasse ich beim alten —
Will nicht mit Grübeln mich verhalten,
Der weise Schöpfer dieser Welt,
Hat alle Dinge wohl bestellt."

* * *

Schimpft Gottes weise Vorsicht nicht,
Sonst trifft euch, Toren! das Gedicht.

Der reumütige Wolf

Der Wolf klagt einst mit bittrer Reu,
Daß er ein großer Sünder sei;
Verflucht sein lasterhaftes Leben,
Und schwört mit Ernst, es aufzugeben.
Auf Räubereien wutvoll rennen,
Und stets vor böser Mordlust brennen —

"Das Leben", sprach er, "ist nicht fein,
Hübsch regelmäßig muß es sein!
Ich will nur Fried' und Sanftmut schätzen,
Den bösen Lüsten Grenzen setzen,
Will meine Seele nach den milden,
Und tückelosen Schafen bilden;
Ihr Umgang soll (die Zeit wird's lehren)
Mich Übeltäter ganz bekehren." —

Hierauf begab zur wollnen Herde
Der Wolf geraden Wegs sich hin,
Recht gut bereitet (wies ihm schien)
Daß er nichts Übles stiften werde;
Vielmehr mit neubekehrtem Herzen
Recht freundlich unter Schafen scherzen.

(Doch der Gewohnheitssünder, ach!
Ist für die Gegenwehr zu schwach)
Denn kaum fiel diesem Bösewicht
Das sanfte Völkchen ins Gesicht,
So loderte der alte Grimm,
Und Mordbegierde schon in ihm.
Weil seine Wut ihn morden hieß,
Folgt' er, wohin ihn selbe riß,
Und raubt zur Beute aus der Schar
Ein Schaf, das ihm das nächste war.

* * *

So machet viele Menschenkinder
Gelegenheit aufs neu zum Sünder,
Wenn nur des Lasters Häßlichkeit
Vom Laster ihn zurücke scheut.

Der Fuchs, und der Hund

Der Fuchs verschlang einst einen Hahn.
Noch troff sein Mund vom warmen Blute;
Da packt Melamp mit frischem Mute
Ihn unversehns am Wege an.
Husch lag der Mörder stückeweis,
Und diente dem Melamp zur Speis.

* * *

Denk, daß dir widerfahren kann,
Was du dem andern angetan.

Zwo Mäuse

Ein Speck, der an der Falle hing,
Ein sehr verführerisches Ding,
Erregte Lust zu einem Schmaus
Bei einer hungrigen Maus.
Sich zu bezwingen viel zu schwach,
Nagt sie, und hängt, und seufzet ach!
Wehmütig klagt sie ihre Nöte,
Und sah kein Mittel sich zu retten.

Da kam mit eingeschrumpftem Felle,
Mit einem Herzen wie von Stein
Ein Mausekopf an diese Stelle,
Und sprach: "vergebens ist dein schrei'n —
Du selbst bist schuld an deiner Qual:
Ich sah wohl mehr als hundertmal
Ein solch betrügerisches Gericht —
Und dennoch unterlag ich nicht.
Es graute mir, ich schlug den Schmaus,
So sehr er mich auch lockte, aus.

Mein Kopf (das laßt sich leicht verstehen)
Ist also gut mit Witz versehen.
Du aber, das ist mir bekannt,
Hast nicht ein Quentchen vom Verstand,
Und folgst, wohin dich Flattersinn,
Und angeborne Dummheit zieh'n." —

"Du tötest mich Unglückliche",
(Erwidert die Gefangene)
"Dein Vorwurf kränkte nicht mein Herz,
Gäbst du mir Lindrung für den Schmerz.
Doch weil du mir, Hartherzige,
Nicht helfen kannst, so viel ich seh';
Warum vermehrst du meine Wehen,
Noch obendrein mit Schimpf und Schmähen?

* * *

Freund! wenn du jemand elend siehst,
Komm nicht mit bittern Schmähungen,
Und mit unnützen Warnungen —
Hab Mitleid, weil er elend ist.

Der Widder und der Stier

Ein Widder ward mit Schild und Waffen,
Mir festem Kopf und Horn geschaffen.
Als König unter allen Herden
Konnt' ihm nicht einer Meister werden.

Stolz auf die Siege, rief der Tor
Nun einen Stier zum Kampf hervor.

Er rennet an — der Gegner schnellt
Ihn witsch zurück — da liegt der Held.

Vor seinem Ende fing er dann
Den Hochmut zu verfluchen an,
Und sprach: "Ich ließ durch Glück im Siegen
Mich lange blenden, und betrügen;
Doch der verdiente Unglücksstand
Macht meine Schwäche mir bekannt."

Der Krebs und sein Sohn

Zum Sohne, welcher rückwärts ging,
Sprach Vater Krebs: "Du närrisch Ding!
Schreit vorwärts!"— "geh du her vor mir,"
Versetzt der Sohn, "ich folge dir."

* * *

Als Fehler rechne keinem an,
Was er dir selbst vorwerfen kann.

Merkur und die Bauern

Nächst an Gott Merkurs heil'ger Quelle
Hieb einst ein Bauer Bäume nieder:
Da ward die Art ein Raub der Welle —
Erhalten konnt' er sie nicht wieder —
Hierüber weint er bitterlich.

Sogleich kommt mit gerührtem Herzen
Merkur, und fragt: "was kränket dich?"
Er hört die Ursach seiner Schmerzen,
Und geht davon. Doch bald kommt er
Mit einer goldnen Art daher,
Und sagt: "ist diese Art hier dein?"
Der arme Mann erwidert: nein!
Er zeiget ihm von Silber eine. —
Auch die; sprach er, ist nicht die meine.
Zuletzt gefiel es Merkur, von Eisen
Dem Manne eine Axt zu weisen.

"Die, rief er, fiel mir in die Quelle." —
Der Gott lobt seinen Biedersinn,
Und seine unverfälschte Seele,
Und reicht ihm alle Arte hin.
Der Bauer macht mir frohem Mund
Die Sache seinen Nachbarn kund;
Und einer, der den Hergang hörte,
Wünscht, daß er auch so glücklich werde.
Er eilt an eben diese Stelle,
Wirft seine Axt in Merkurs Quelle,
Und sitzt am Ufer weinend nieder.
Von diesem nimmt die Gottheit wieder
Die Ursach seiner Tränen wahr.
Reicht eine goldne Art ihm dar,
Und spricht: "fiel diese in die Flut?"
"O ja! die ist's, mein liebstes Gut,"
Schreit jener unverschämt und kühn.
Doch der ergrimmte Gott läßt ihn
Mit leeren Händen weiter zieh'n.

* * *

Mit Recht wird jenem nichts gewährt,
Der mehr, als billig ist, begehrt.
Doch der Bescheidne trägt zum Lohn
Weit mehr, als er verlangt, davon.

Der Adler und die Maus

In eine schlau verborgne Schlinge
Ging unversehens der Adler ein.
Sich eigenmächtig zu befrein,
War alle Stärke zu geringe;
Was er in Grimm und Wut versucht,
War leider! gänzlich ohne Frucht.

Ein Mäuschen sah, wie er sich mühte,
Und sprang herbei mit schnellem Schritte:
Das mitleidsvolle Tierchen biß,
Bis es das feste Band zerriß,
Und machte von der Sklaverei
Des Blitzgottes Waffenträger frei.

"Beim Zeus!" rief der Befreite aus,
"Ich soll von dem Verächtlichsten
Der Tiere mich gerettet seh'n!" —
Und tötete zum Dank die Maus.

Der Schwan und die Gans

Es fütterte ein Bauersmann
Einst eine Gans, und einen Schwan;
Und jene wollte er bald sehen
Gebraten auf dem Tische stehen:
Allein der Schwan, sein Lieblingstier,
Der sollte leben für und für,
Damit er durch die holden Töne
Ihm einst Vergnügen machen könne.

Als er einmal die späte Nacht
Am Herd mit Plaudern zugebracht,
Rief er: "He! Töffel, Velten, Hans!
Was haltet ihr von unsrer Gans?" —
Der letzte spricht: "was Hans versteht,
So ist sie stattlich gut und fett:
Sie gäbe für dein ganzes Haus
Den allerbesten Abendschmaus."

Nun dieses Urteil hatte allen,
Und auch dem Bauer selbst gefallen.
Flugs eilte unser Bauersmann
Hinab zum Stall, wo Gans und Schwan
Nächst beieinander ruhig saß;
So zwar, daß er das Licht vergaß.

Herum im Finstern tappt er dann,
Verfehlt die Gans, und packt den Schwan,
Und drosselt dieses arme Tier
In seinem blinden Eifer schier.

Doch seht! itzt stimmt der kluge Schwan
Sein süß und kläglich Sterblied an,
Daß er vor seinem letzten Ende
Noch einen Trost im Leiden fände.

Da lernte an den süßen Tönen
Sein Lieblingstier der Bauer kennen,
Und sprach: "wie blind war ich und dumm!
O welche Sünd' hätt' ich getan!" —
Er schenkt das Leben seinem Schwan,
Und dreht der Gans den Kragen um.

* * *

Aus dieser Fabel lerne man,
Was eine süße Rede kann.

Das Pferd und der Esel

Das Pferd, entflammt von Haß und Rach',
Schlug mit dem Huf dem Esel nach,
Daß auf des Feindes harten Stoß,
Das Blut vom Langohr häufig floß.

Doch größer war des Pferdes Plage
Bei diesem frevelhaften Schlage;
Denn es verrenkte plötzlich sich
Ein anders Bein — der Knorpel wich.
Die übergroße Wut der Wehen
Vermochte es nicht auszustehen.

Es warf betrübt die schwachen Glieder
Gezwungen auf den Boden nieder.
Der Esel merkte dies, und sprach:
"Ich war ehedem erbärmlich schwach;
Itzt ist es mir nicht halb so wehe;
Weil ich den Feind so liegen sehe."

* * *

Durch Schmerzen, die der Gegner fühlt,
Wird des Gekränkten Qual gekühlt.

Der Wolf im Schafpelz und der Hirt

Der Bösewicht Isegrim ersann
Die List — zog einen Schafpelz an;
Und also travestiert mengt er
Sich in der Schafe großes Heer.

Lang war es heimlich ihm gelungen,
Und Tag für Tag ein Schaf verschlungen;
Bis auf handgreiflichem Betrug
Der Hirt ihn unversehens erschlug.

Sein Knabe, unwissend was geschah,
Schreit: "wie! ein Schaf erschlägst du da?"
Ich selbst" rief ihm der Schäfer zu,
"Hielt diesen für ein Schaf, wie du;
So lange, bis er durch die Tat
Sich als ein Wolf gezeiget hat."

* * *

Den Bösewicht werden seine Taten,
So sehr er sich vermummt, verraten.