Prolog
In Rücksicht, daß die Mähren
Ergötzen, und belehren,
Wähl ich nach Phädrus Buch,
Desbillons zum Versuch.
Doch wer die Fabel schätzet,
Nur bloß weil sie ergötzet,
Erreichet nicht das Ziel,
Wie es der Dichter will.
Er will auch, welche irren,
Auf gute Wege führen,
Und spielt mit schlauem Scherz
Den Menschen um das Herz.
Er will im Scherz bekehren,
Und lachend Wahrheit lehren —
Weil sie zu bitter ist,
Drum hat er sie versüßt.
Dem edlen Musensohne
Gebührt die erste Krone.
Verewigt bleibt der Mann,
Der diese Kunst ersann.
Aesop wird immerhin
Als achter Weiser blüh'n,
Weil ihn ganz Griechenland
Des Namens würdig fand.
Und eben so gebührte
Das Lob dem Arzt allein,
Der Kranke heilen würde
Mit süßen Arzeneien.
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