Fab. 19
Der Hase und der Elephant
Der Löwe hatte den Hasen unter sein Hofgesinde aufgenommen
und, ermüdet von den
Sorgen seiner Regierung, ergötzte er sich zuweilen an den
lustigen Sprüngen dieses
Gauklers. Einst wurde beim Löwen zu Rat angesagt. Der Hase
empfing den Elephanten
vor der Höhle. Herr Bruder, sagte er, wenn du dich beim
König recht beliebt machen
willst, schau, solche Männchen sollten dir, ich schwöre
dirs, nicht übel zu Gesicht stehen.
Der ernsthafte Elephant schlug den Rüssel in die Höhe und
übersah die Kapriolen des
Tänzers. Der Löwe so die Rede des Hasen hörte, gab ihm die
Vermahnung: Als Hasen
habe ich dich berufen und nur so lange werde ich dich
behalten, als du dir nicht einfallen
lassen wirst, den Elephanten zu deinem Bruder zu machen.
Fab. 20
Die Nachtigall und der Geier
Philomele sang ihr himmlisches Lied und alles Heer der Vögel
schlug bewundernd in ihren
Gesang. Ein räuberischer Geier hörte es mit an, das ist,
sprach er zum Gevatter Raben,
nicht erlaubt, sie hat, die Unverschämte, unsern ganzen
Lebenslauf und alle unsere
kleinen Fehler den Vögeln vorerzählt. Ich weiß wohl, wie ich
mich rächen werde, stiehl du
ihre Eier, ich will ihre Schwester die Lerche erwürgen, sie
allein soll leben bleiben,
um Zeit genug zu haben, ihre Vermessenheit zu betrauern.
Fab. 21
Der Wolf und sein Kanzler der Fuchs
Der Wolf hatte sein Revier so rein ausgewürgt, daß es ihm
endlich selbst zu mangeln
begann. In dieser Not war kein anderes Mittel übrig, als die
Tiere der benachbarten
Gegend um eine Beihilfe anzusprechen.
Er ging mit dem Fuchs, seinem Freund, darüber zu Rat. Ich,
sprach der Fuchs, will dein
Redner sein, ich werde den Tieren vorstellen, daß du, um
deinen Tribut an den Löwen
richtig genug abzuführen, dich selbst zu sehr eingeschränkt
und nun vom vielen Fasten
in eine schwere Magenkrankheit verfallen; der ganzen Gegend
sei bekanntlich an deiner
Erhaltung gelegen, ich werde deine angestammte Großmut und
Gerechtigkeit zu rühmen
und sie zu bereden wissen, dem würdigsten Wolf ihrer Zeit
eine freiwillige Gabe zur
Erquickung an sein Krankenlager zu bringen.
Wenn sie nun aber, erwiderte der Wolf, nicht glauben, daß
ich wirklich krank bin.
Wenn wir sie nur erst auf dem Platz haben, (war die Antwort
vom Fuchs), wer's alsdann
nicht glauben will, den zerreiß.
Fabel 22
Das Maultier
Ein Esel beseufzte mit schwerem Herzen das Glück der Pferde
und den Undank der
Menschen. Wenn doch, sprach er in sich, nur einer unter uns
den Weg nach Hofe finden
könnte, gewiß sollte es unser ganzes Haus zu genießen haben.
Vetter Kärcher gab ihm den Rat: daß er zuvorderst in die
Verwandtschaft der Pferde zu
kommen suchen solle, das übrige würde sich hernach schon von
selbst geben.
Langohr befolgte diesem Rat und erhielt durch den erbetenen
Dienst eines rüstigen
Bucephals von seiner Eselin einen Jungen, den seine Mutter
bei dem ersten Anblick seiner
ausbündigen Gestalt wegen nicht mehr Esel, sondern Muli
genannt wissen wollte. Muli kam nach
Hof und empfahl sich unter der Vorsprache seines Vaters der
Gnade des Stallmeisters.
In die Mühle, sprach dieser, bist du wohl, wie ich sehe, zu
schön, vor den Stall aber zu
schlecht. Du sollst meines Herrn Wappendecken tragen, an
deinem Putz soll man sehen,
daß du noch kein Pferd und an deinen Schellen hören, daß du
nicht mehr ein Esel bist.
Fabel 23
Der Willkomm am Hofe
Faßan, der Hund des Hofmetzgers, kam auf sein Krankenlager.
Ach Kinder, sprach er,
wenn ich nur diesen Trost noch mit mir aus der Welt nähme,
daß eins von euch sein
Glück am Hof des Fürsten machte. Denkt, ach denkt, wie sauer
mir mein Leben worden
ist. Faßan stirbt, die verscharrten Knochen wurden geteilt,
allein nur der Jüngste unter
den Brüdern hatte Mut genug, den Wunsch des Vaters zu
erfüllen. Wohlbeleckt und
ungesehen schlich er sich des Abends bis in die Küche und
ein köstlicher Bouillon war das
erste, so er sich trefflich schmecken ließe.
Als ihn der Koch bemerkte, und mit dem besten Strick zum
Fenster hinaus sprengte.
Faßan der zweite kam auf drei Beinen nach Hause. Wie hälts
Bruder? rufen ihm die
übrige zu. Wie es hält, war die Antwort, seht ihr an meinem
Bein, fette Suppen gibt es
wohl am Hof, aber auch Halter! verzweifelte Schläge und
halsbrechende Sprünge.
Fabel 24
Die Macht des Adlers
und des Löwen
Unter dem Adler und Löwen war eine alte Eifersucht, der
Fuchs und die Azel schürten auf
beiden Seiten weidlich zu, und es kam endlich zum offenbaren
Krieg.
Der Löwe brachte ein unzählbares Heer zu Haufen, der Adler
hingegen nahm nur lauter
Straußen, Greife, Reiher und Falken. Die Macht des Löwen
konnte sich nur langsam
bewegen, und der Vorrat zu ihrem Unterhalt war
unübersichtlich. Wohin der Löwe seine
Bewegung richtete, da hatten die Adler schon Verwüstungen
angerichtet, und ihr
schneller Flug und scharfe Klauen taten dem unbefiederten
Heer weit mehr Schaden,
als diese je an Vogelnestern zu zerstören vermögend waren.
Der Biber schlug sich
endlich ins Mittel, und der Friede ward durch das dem
Schiedsmann von beiden Teilen
unterzeichnete Geständnis berichtet:
Daß der Löwe an Macht, Menge und Stärke, der Adler aber dem
Löwen an List und
Geschwindigkeit überlegen sei; wer von beiden der
großmütigste wäre, davon sollten sie
in den ersten zehn Jahren des wiederhergestellten Friedens
die Proben geben, und solches
sodann auf einem anderwärtigen Kongreß der Tiere durch den
Kranich entschieden werden.
Fabel 25
Der Vorzug der Tiere
An einem schönen Sommerabend besprachen sich die Tiere von
ihren Vorzügen und die
Götter hörten ihnen zu.
Der Löwe fing an: Ich gehe euch vor an Großmut und Stärke;
Der Elephant folgte nach:
Ich bin, sprach er, ein Prachtstück meines Schöpfers! Die
Lerche spielte dazwischen:
Ich singe seiner Güte; Der Adler: Ich schwinge mich zur
Sonne; Das Kamel: Ich trage
Berge auf meinem Rücken; Das Pferd: Auf mir stolzieren die
Helden; Der Hund: Ich bin
der Freund der Menschen; Die Taube: Man preiset meine
Unschuld; Die Biene: Man lobet
meinen Fleiß; Die Gans: Durch mich schreibt man Gedanken;
Das Schaf: Ich kleide
meinen Hirten; Der Esel: ich bin nutz im Leben und nach dem
Tode; Der Affe: Mit mir
vergleicht man die Menschen; Die Fliege: ich setze mich auf
die Kronen der Könige;
Der Wolf: Ich - ich - ich verteidige die Rechte der
unschuldigen Schafe gegen den
Eigennutz der Hirten und die Mordbegierde der Reichen.
Bis hierin hatte Zeus und alle Götter gelassen zugehört, als
Pan in die Rede fiel: Sind das
nicht, sprach er, die nämliche Worte, welche der Arabische
Fürst sagte, den Minos
gestern zur Strafe seiner Tyrannei auf das Rad des
Radamanthus flechten mußte.
Die Götter fällten das Urteil: Die Tiere hätten recht
geredet, der Wolf aber solle zur Strafe
seiner greulichen Lügen gehasset sein von allen Tieren,
verfolgt von den Menschen und
verworfen vom Angesicht der Götter.
Fabel 26
Der Hofhund
Mach's nur wie ich, sprach Joli zu seinem Bruder Waldmann,
als er in den Orden der Hofhunde
aufgenommen wurde. Waldmann tat sein bestes mit Bücken,
Kriechen, Lecken und Schwänzeln.
Eine Nacht schliefen sie beisammen an der Türe des
Hofkellers. Die Küchen- und
Kellerjungen kamen um Mitternacht, sich noch einen
Schlaftrunk zu holen. Waldmann
fiel sie an und sechzehenlötige Schläge waren der Lohn
seiner Treue. "Habe ich dir nicht
gesagt, du sollst es machen wie ich" antwortete ihm Joli,
dem er sein Leid geklagt hatte,
"hätte ich nicht schweigen gelernt, nimmermehr wäre ich so
alt am Hofe geworden.
Fabel 27
Das Papgen und die
Taube
Ein Papgen, der Schmuck des Orients, war an dem Hof von
Fürst Demetrius der Herr des
Vorgemachs, die Lust der Junkern, der Spott der Pagen und
die Bewunderung der
Lakaien und Mägde. Tausend Streiche gingen aus seinem Mund,
nur der Fürst und seine
Gemahlin ließen ihn zu gutem und bösen gehen; eine fromme
Turteltaube ward aber
nach der Tafel vor Papgens Fenster aus der Hand der Fürstin
gespeist.
Der Schwätzer suchte alle vom Hofgesinde erlernte
Spöttereien hervor, Brotdieb,
Schmeichler, u.d.g. waren die tägliche Beinamen, um sie
verächtlich zu machen; wer sich
aber daran nicht kehrte, war die ihrer Unschuld bewußte
Taube.
Von Neid fast aufgezehrt, und stets auf neue Kränkungen
bedacht, ließ er eines Tages
mit großem Hohngelächter die Worte vernehmen: Ach du liebe
heilige Einfalt! Die Taube
glaubt ihm nun eine Antwort schuldig zu sein: Höre, sprach
sie, Papgen, da sich die
Weisheit unserer Fürstin meiner Einfalt nicht schämt, so
solltest du Undankbarer dich
doch schämen, die Wahl unsrer Wohltäterin vermessen zu
tadeln.
Fabel 28
Fix genannt Löwenlecker
Stix und Fix lebten zwo Jahre in einer Kost, bis das gemeine
Schicksal der Hunde sie
trennte. Stix begab sich zu einer Herde Schafe, Myrtill und
Doris teilten mit ihm Brot und
Sorgen; kein Schlag von seiner Hand, kein rauhes Wort aus
ihrem Mund hat ihn je betrübt.
Einst zog Myrtill mit seiner Herde, den treuen Stix an
seiner Seite, an der Höhle des
Löwen vorbei. Guten Tag, Fix, fing jener an, der seinen
alten Kameraden hier
unvermutet erblickte. Wer nicht antwortete, war Fix. Es ist
mir doch lieb, fuhr Stix weiter
fort, dich alten Freund hier wieder zu finden. Was Freund?
was Fix? fuhr dieser heraus,
ein anderer mag Fix sein, ich heiße Löwenlecker.
Stix erinnerte ihn an ihren ehemaligen Brotherrn, und an
ihre Jugendstreiche; aber
vergebens; ihr müßt euch irren, mein Freund, ich kenne weder
solchen Herrn, noch
solche Kameraden und wenn ich euch zu rat sein soll, so
trollt euch weiter, oder, hier
wies er ihm die Zähne, ihr sollt erfahren, was Löwenlecker
sind.
Zwo Jahre hernach, als Stix bei seiner Herde das Abendbrot
verzehrte, kam ein
ausgehungert- und schäbiger Hund herbeigekrochen, den Stix
beim ersten Blick als
seinen stolzen Freund erkannte, der ihn unter Erinnerung an
ihre ehemalige vertraute
Freundschaft und Verwendung vieler Klagen demütig um einen
Bissen Brot und ein
gutes Vorwort bei dem Schäfer einspreche. Sie sind, mein
Herr, sprach Stix, so viel
ich sie kenne, der Löwenlecker, mein alter Freund Fix ist
vorlängst gestorben und liegt zu
Mopstal begraben. Ach nein, mein lieber Bruder Stix,
erwiderte dieser, das bin ich,
ich bin es selbst, den du verloren geglaubt hast. Es ist mir
doch, war Stixens Widerrede,
unerwartet genug, daß ein sonst verachteter Freund dir nun
in deinem Elend gut genug
ist, ich verlange die Ursache davon nicht zu wissen, siehe!
da hast du mein Abendbrot,
troll dich weiter, denn mit Falschheit und Stolz mag Myrtill
und ich nichts zu schaffen
haben.
Fabel 29
Der Ratshund
Ein krauser Pudel trat allzeit sehr ehrerbietig auf die
Hinterpfoten, so oft er das
Leibpferd des Fürsten in die Schwemme reiten sah. Nach
langem Aufwarten bemerkte es
endlich den höflichen Sultan. "Ich habe, sprach dieser, von
meinem Herrn gehört,
daß einer von euch Bürgermeister zu Rom geworden, wenn dich
die Reihe bei uns trifft,
bitte ich, mich zu deinem Ratshund zu machen." Das Pferd
lachte seiner Einfalt.
"Zu Rom," sagte es, das möchte wohl sein, die Zeiten haben
sich, mein armer Pudel,
geändert, unser Fürst ist kein Nero, ist dir der Weg nicht
zu weit, so reise nach * *, wo noch
alle Müßiggänger ihr Glück gemacht haben."
Fab. 30
Das überladene Pferd
Osmann stritt und starb als ein Held, Roßinante sein
Leibpferd ward dem Marquetender
zu Teil, der es am besten bezahlte. Voll Feuer und Mut trug
es die aufgepackte Last,
sein neben ihm trabender Herr konnte ihm nicht gleich gehen.
Deinen Küzel, sprach er,
will ich dir schon vertreiben, und setzte sich des andern
Tages noch oben auf.
Als Roßinante wieder einen Reiter hatte, lief er, der Last
ohngeachtet, noch geschwinder,
als Tag's zuvor. Davor soll ich dir, sprach der
durchgeschüttelte Marketender, wohl tun,
du solltest, verdammtes Tier, mir wohl das Herz aus dem
Leibe traben.
Er ließ ihm den dritten Tag einen Karren machen, den er wohl
belud. Die Last des ersten
Tags blieb auf des Pferdes Rücken mit seinem Herr oben
darauf. Langsamer im Schritt,
machte es doch in einem Tag stärkere Reisen, als andere in
zweien. So einen Gaul,
sprach sein Herr, habe ich meine Tage nicht gehabt, noch
gesehen.
Er ließ ihm einen Schubkarren machen, den er ihm vorzubinden
Lust hatte, das Pferd
sollte tragen, ziehen und schieben. Erfüllt von edlern
Trieben der Ehre, um welcher Willen
es mehr als gemeine Arbeit getan, erschrak Roßinante vor der
Niederträchtigkeit seines
eigennützigen Besitzers, trinkt in der Hitze und stirbt.
Vergebens beklagt ihn der
unbarmherzige Marculf, er ist noch überdies das Gespött der
ganzen Armee.
Ihr wart, sagt ihm ein Fourier, eures Gauls so wenig wert,
als mein General seines
Alfonso, den er am Schreibtisch zu Tode geritten hat.
Man muß Menschen nie zu Tieren und aus Pferden keine Esel
machen.
Fabel 31
Die Freundschaft
der Katzen und Ratten
Die Katzen und Ratten lebten sonst in großer Feindschaft,
und von beiden Seiten setzte
es manchen gefährlichen Tanz. Murner der Alte tat endlich
Vergleichsvorschläge:
die Ratten sollten den Katzen den Mäusefang frei lassen, und
diese sollten jene nicht auf
den Malzböden stören. Sie wurden billig befunden, und durch
die Speckmäuse als
erbetene Garant feierlich publizieret.
Sultan hörte an einem Ritz den Traktaten mit zu: Ist es
doch, sprach er und leckte seinen
Schnurrbart, als wenn ich meinen gnädigen Herrn, Zeus tröste
ihn! den Kammerrat mit
seinen Amtleuten wieder reden hörte.
Fabel 32
Der Streit der
Kaninchen und Hasen
Ein alter Rammler trug auf den Reichstag der Hasen als eine
gemeine Beschwerde vor:
daß die Kaninchen seit einiger Zeit sich über die Gebühr
erhoben und den Menschen
bestochen hätten, sie Kühlen-Hasen zu heißen; welches, als
einen unleidlichen
Eingriff in die Vorrecht der Hasen, abzustellen und den
Kaninchen zu verbieten einmütig
beschlossen wurde. Diese kehrten sich aber daran nicht, und
wußten den Menschen auf
ihrer Seite zu halten.
Die Hasen brachten also ihre Klagen vor den Jupiter, und
beschwerten sich in gleichem
Grad über den Hochmut der Kühlen und die Parteilichkeit des
Menschen. Beiden Teilen
wurde ein Termin anberaumt und Pan trug ihre Gründe dem
Jupiter vor, welcher nach
eingenommenen Augenschein, den Ausspruch tat: Hasen seid ihr
beide, nur daß das
Kühlen mehr nach seiner Höhle und der Rammler mehr nach dem
Felde reucht.
Fabel 33
Die weißen Raben
Den Raben ging es sehr nahe, daß ihnen von den Menschen so
übel nachgeredet wurde;
sie ersuchten mit großen Verheißungen den Nachbar Star, da
er mehr mit den Menschen
zu tun hätte, ihnen diese üble Meinung zu nehmen, und sie
die schönen weißen Raben
zu heißen. Das will ich wohl tun, sagte Matz, die Menschen
werden euch doch wohl an
der Stimme und den Federn erkennen.
Fabel 34
Zwei Hunde eines Herrn
Mylord und Calif waren im Dienst eines Herrn und lebten in
hundsbrüderlicher Eintracht,
sie aßen aus einem Napf und schliefen beide zu des Herrn
Füßen in seinem Bette.
Es währte aber nicht lange, so mußte Calif aus dem Bett und
zuletzt aus dem Haus.
Mylord blieb bei seinem Herrn und Calif kam von einem Herrn
zum andern endlich noch
zu einem Bettelvogt, der ein Wunder der Schönheit und
Artigkeit aus ihm machte.
Nach langer Zeit begegneten sie sich einmal. Wie spielt
doch, fing Calif an, das Glück
wunderbar mit den Hunden? Ich habe zehnerlei Herrn und
zwanzig Namen gehabt und du
bist noch immer, wie ich höre, der Mylord. Mein guter Calif,
versetzte dieser, messe
dem Glück nichts bei, woran deine eigene Aufführung schuld
ist. Wie oft habe ich dir
geraten, des Nachts nicht zu schnarchen, das wäre der Anfang
deines Falls, mit den
Kindern nicht zu zanken, die Stühle nicht zu zernagen,
fleißiger aufzuwarten, das unterm
Ofen liegen abzugewöhnen, um die Knochen sowohl als ums
Fleisch Pfote zu geben,
ein grober fauler Geselle warst du, nimm dichs nicht Wunder,
wenn dirs immer übel geht.
Übel geht, erwidert höhnisch das von Ungeziefer stinkende
Bettelvogtshündgen, daß du
ewig raisonnieren müßtest!
Dein Dienst ist ein täglicher Zwang, was du grob nennst,
findet mein Herr artig,
und Freiheit, damit du es weißt, ist mein halbes Leben.
|