weiter
 

Prolog 4

In Fabeln spricht das Meer, die Elemente hören,
Der harte Fels gebiert, die Tier und Vögel lehren,
Es reden Baum und Stein, der Wurm, die Fliege spricht,
Und jedes Wesen gibt uns Lehre und Unterricht;
Die Wahrheit wird zum Traum, man sieht Drachen fliegen,
Und ein ganzes Kranichheer mit den Pygmäen kriegen,
Hier gilt, was Menschen Witz von einer andern Welt
Nur jemals im Gehirn sich möglich dargestellt.

Glaubt nicht, als ob der Zweck nur die Vergnügung wäre,
Der Fabel-Zucker deckt oft eine bittre Lehre.
Der Leser sieht das Bild, er lacht des Fuchses List,
Merkt aber schamrot oft, daß er getroffen ist.
Die Fabel, die nicht lehrt, kehrt sich in leere Dünste,
Und füllt das Haupt mit Rauch; das sind der Perser Künste.
So träumt ein wilder Kopf, erhitzt vom Sonnenbrand,
Der, wo er nur hin sah, Gespenst und Riesen fand.
Aesop, der häßlichste von Xantus Sudelknechten,
Lehrt in zwei Stunden mehr als sie in tausend Nächten,
Und Reineke, der Fuchs, gibt, wie ein Morhof sprach,
Dem göttlichen Homer, an Weisheit wenig nach.