Fabelverzeichnis

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Anhang
Appendix Perottina 1

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde in Parma ein Manuskript von Perotti (1430-1480),
Erzbischof von Siponto, entdeckt, das 64 Fabeln des Phaedrus enthielt, von denen mehr
als 30 neu waren.

Eine Zeitlang wurde die Authentizität dieser neuen Fabeln in Frage gestellt, aber jetzt
sind sie mit Recht allgemein als echte Fabeln des Phaedrus akzeptiert. Sie bilden kein
sechstes Buch, zumal wir von Avianus wissen, dass Phaedrus nur fünf Bücher schrieb,
aber es ist auch unmöglich, ihnen ihre ursprünglichen Plätze in den fünf Büchern
zuzuordnen. Sie werden üblicherweise als Anhang gedruckt.

 

1.
Affe und Fuchs

Daß ein Habgieriger auch das, was er übrig hat, nicht gerne hergibt.

Der Affe bat den Fuchs um einen Teil seines Schwanzes, um die unbedeckten
Hinterbacken geziemend bedecken zu können. Ihm antwortete das böse Tier: »Und wenn
mein Schwanz länger wird, dann will ich ihn eher durch Schmutz und Dornen ziehen,
als dir einen noch so kleinen Teil abzutreten.«


2.
Der Dichter 1
Über die Leser

Alles, was meine Muse spielend erschafft, wie auch immer beschaffen es ist, loben wertlose und
wertvolle Menschen in gleicher Weise; doch loben die einen ehrlich, die anderen zürnen heimlich.


3.
Der Dichter 2
Daß man nicht mehr, als billig ist, erstreben soll.

Wenn die Natur das Menschengeschlecht nach meinen Vorstellungen gebildet hätte,
wäre dieses viel besser ausgerüstet.
Sie hätte uns nämlich alle Fähigkeiten verliehen, die Fortuna gnädig (jeweils) einem Tier
gab: Die Kräfte des Elefanten, das Ungestüm des Löwen, das lange Leben der Krähe,
die Zier des trutzigen Stieres, die ruhige Sanftheit des schnellen Pferdes; und doch sollte
der Mensch die ihm eigene Geschicklichkeit behalten. Natürlich lacht im Himmel Jupiter
bei sich, er, der mit tiefer Einsicht dem Menschen diese Eigenschaften verweigerte, damit
wir nicht in unserer Kühnheit die Herrschaft der Welt an uns rissen.
Also wollen wir, zufrieden mit dem Geschenk des unbesiegbaren Jupiter, die Jahre der
vom Schicksal zugemessenen Zeit hinbringen und nicht mehr versuchen, als unsere
sterbliche Natur erlaubt.


4.
Hermes und die zwei Weiber
Eine andere Fabel zum gleichen Thema

Den Hermes hatten einst zwei Weiber in einer geizigen und niedrigen Art der
Gastfreundschaft aufgenommen. Die eine von ihnen hatte einen kleinen Sohn in der
Wiege, die andere gefiel sich im Beruf einer Dirne. Um für ihre Dienste also den
angemessenen Lohn zu erstatten, sagte er beim Weggehen, als er schon die Schwelle
überschritt: »Ihr seht hier einen Gott; ich werde euch sogleich geben, was eine jede sich
wünscht.« Die Mutter bittet flehentlich, sie möge so bald wie möglich ihren Sohn im
Bartschmuck sehen; die Buhlerin wünschte, alles, was sie berührte, möge ihr folgen.
Hermes fliegt davon, die Frauen gehen ins Haus hinein.
Schau, schon quäkt das Kind, das nun einen Bart hat! Als die Dirne darüber vielleicht ein
wenig zu stark lachte, wurde ihre Nase voller Feuchtigkeit, wie es immer so geht.
Indem sie nun sich ausschneuzen wollte, faßte sie mit der Hand an die Nase und zog
diese – die immer länger wurde – bis zur Erde hinab; und so wurde sie, während sie über
die andere lachte, selbst lächerlich.


5.
Prometheus und die List
Über Wahrheit und Lüge

Einst hatte Prometheus, der Bildner eines neuen Geschlechtes, mit großer Sorgfalt das
Bild der Wahrheit gestaltet, damit sie unter den Menschen Recht sprechen könnte.
Als er nun plötzlich durch einen Boten des großen Zeus herbeigerufen wurde, vertraute
er seine Werkstätte der trügerischen List an, die er kurz zuvor zur Ausbildung
angenommen hatte. Diese formte voller Eifer, solange die Zeit reichte, mit geschickter
Hand ein Bild mit gleichem Gesicht, gleicher Haltung und ganz gleichen Gliedern.
Als diese schon fast ganz mit wunderbarer Kunst gebildet dastand, fehlte es ihr an Ton,
um die Füße zu machen.
Der Meister kehrt zurück; die List saß, aus Furcht vor ihm verwirrt, gleich wieder in ihrer
Ecke. Prometheus wunderte sich über die große Ähnlichkeit und wünschte, seine eigene
Kunst möchte den Ruhm dafür ernten.
Also trug er beide Bilder zugleich in den Ofen; als die nun ganz gebrannt waren und
ihnen Geist eingegossen war, schritt die heilige Wahrheit züchtigen Schrittes einher;
das fußlose Gegenbild aber konnte nicht gehen. Daher wurde das falsche Bild und die
diebisch gebildete Arbeit >
Lüge< genannt; und wenn man sagt, diese habe keine Beine,
so stimme auch ich bei.


6.
Nichts bleibt lange verborgen

Manchmal nützen vorgetäuschte Fehler den Menschen, doch im Laufe der Zeit kommt die
Wahrheit selbst ans Licht.


7.
Der Dichter 3
Daß man den Sinn würdigen muß, nicht die Worte.

Daß Ixion auf dem Rad gedreht werden soll, lehrt, daß Fortuna wandelbar ist und hin und
her geworfen wird.
Wenn Sisyphos einen Felsen mit größter Mühe gegen hohe Berge wälzt und dieser vom
Gipfel immer wieder herunterrollt, so daß aller Schweiß vergebens floß, zeigt dies,
daß das Elend der Menschen kein Ende kennt.
Wenn Tantalos mitten im Flusse steht und dürstet, sind damit die Habgierigen bezeichnet,
die Überfluß an Möglichkeiten haben, ihre Güter zu genießen, jedoch nichts berühren können.
In Urnen tragen die Danaiden Wasser zur Strafe ihres Verbrechens, doch können sie die
durchlöcherten Fässer nicht füllen; das heißt eher, daß alles, was man dem
Verschwender gibt, davon fließen wird.
Tityos ist über neun Morgen Landes hingestreckt und bietet seine Leber, die immer
wieder nachwächst, zu grausamer Bestrafung; das zeigt: einem je größeren Platz der
Erde einer besitzt, desto schlimmere Sorge leidet er.
Mit voller Absicht hat das Altertum die Wahrheit im Bilde geborgen, damit der Weise sie
erkenne, der Ungebildete nichts damit anfangen könne.

8.
Der Dichter 4
Vom Orakel des Apollo.

Phoibos, sage uns, ich beschwöre dich, was für uns besser ist, du, der du Delphi und den
schönen Parnaß bewohnst! Was ist das? Die Haare der geheiligten Seherin sträuben sich,
die Dreifüße wanken, die Stimme der Religio dröhnt im inneren Heiligtum,
die Lorbeerbäume erzittern, und der Tag selbst wird bleich. Die pythische Seherin,
vom Geist getroffen, bricht in die Worte aus: »Hört, ihr Völker, die Mahnungen des
delischen Gottes! Pflegt die heilige Ehrfurcht; löst den Göttern eure Gelübde ein;
verteidigt das Vaterland, Eltern, Kinder und keusche Frauen mit den Waffen, vertreibt
den Feind mit dem Eisen; helft euren Freunden; schont die Armen; steht auf der Seite
der Guten, tretet den Heimtückischen entgegen; rächt die Verbrechen; haltet die Bösen
im Zaum; bestraft diese, die durch schändlichen Ehebruch das Ehebett entweihen;
hütet euch vor den Bösen; glaubt keinem allzusehr!«
Als die Jungfrau dies rasend hervorgebracht hatte, stürzte sie zusammen: Wahrhaftig,
sie war rasend, denn ihre Worte waren in den Wind gesprochen.

9.
Aesopus und der Schriftsteller
Von einem schlechten Schriftsteller, der sich selbst lobte.

Ein Mann hatte dem Aesopus schlechtes Zeug vorgelesen, mit dem er sich töricht vielfach
gerühmt hatte. Da er nun wissen wollte, was der Alte davon halte, fragte er: »Kam ich
dir zu stolz vor? Aber mein Vertrauen auf mein Talent ist nicht grundlos.« Aesopus, der
durch das jämmerliche Buch ganz erledigt war, sagte: »Daß du dich lobst, das halte ich
für sehr richtig; denn von einem anderen wird dir das niemals geschehen.«

10.
Pompeius der Große und sein Soldat
Wie schwer es ist, einen Menschen zu kennen.

Ein Soldat des großen Pompeius von mächtiger Statur hatte durch seine Stimme und
seinen weichlichen Gang den Ruf erworben, er sei gewiß ein widernatürlicher Lüstling.
Er ging nachts an die Zugtiere des Feldherrn und führte einige Maultiere, die mit
Kleidern, Gold und viel Silber beladen waren, auf die Seite. Das Gerücht von seiner Tat
verbreitete sich; der Soldat wurde angeklagt und ins Feldherrnzelt geführt.
Dann sagte Pompeius: »Wie? Kamerad, du hast es gewagt, mich zu berauben?«
Jener spuckte sich sogleich in die linke Hand und verspritzte den Speichel mit den
Fingern. Dabei sagte er: »So, mein Feldherr, sollen meine Augen auslaufen, wenn ich
etwas gesehen oder angerührt habe!« Da befahl Pompeius, ein Mann von einfacher
Gutgläubigkeit, diese Lagerschande wegzubringen, denn er glaubte nicht, daß jener so
kühn sein könne.
Eine kurze Zeit verging, und ein Barbar, der seiner Kraft vertraute, forderte einen Römer
zum Zweikampf heraus. Jedermann hatte Angst um sich; selbst die ersten Führer
sprachen nur leise. Endlich ging der Soldat, der äußerlich ein Lüstling, aber ein Mars an
Kräften war, zum Feldherrn hin, der auf seinem Tribunal saß, und sagte mit hoher
Stimme: »Ist's erlaubt?« Pompeius, der in dieser schlimmen Lage sehr mißgelaunt war,
befahl, den Mann hinauszuwerfen. Da meinte einer von den älteren Freunden des
Feldherrn: »Ich meine, es wäre besser, diesen hier dem Spiel des Glückes auszusetzen,
denn bei ihm ist es nur ein kleiner Verlust, während ein tapferer Soldat – durch Zufall
besiegt – dich dem Vorwurf der Leichtfertigkeit aussetzen könnte.« Pompeius stimmte zu
und gestattete dem Soldaten, gegen den Feind zu ziehen.
Dieser schlug vor den Augen des staunenden Heeres schneller, als man es sagen kann,
dem Feinde das Haupt ab und kehrte als Sieger zurück. Dazu nun sagte Pompeius:
»Ich beschenke dich gerne mit einem Kranze, Kamerad, weil du die Ehre des Römischen
Reiches gerettet hast; aber meine Augen sollen so austropfen – und dabei ahmte er die
schändliche Schwur-Geste des Soldaten nach, - wenn du nicht neulich mein Gepäck auf
die Seite geschafft hast!«

11.
Hera, Aphrodite und das Huhn
Von der Begehrlichkeit der Weiber.

Als Hera ihre Keuschheit lobte, verschmähte es Aphrodite nicht, für die Lust einzutreten,
und um zu beweisen, daß dieser keine gewachsen sei, soll sie das Huhn so gefragt
haben: »Ach, sag doch, mit wieviel Futter du ganz satt werden kannst!« Das Huhn sagte:
»Was du mir gibst, wird reichen, wenn du mir nur gestattest, mit den Füßen etwas zu
scharren.« — »Damit du aber nicht scharrst«, fuhr die Göttin fort, »genügt dir da ein
Scheffel Weizen?« — »Weit, das ist sogar viel zu viel, nur gestatte mir zu scharren!«
»Aber wieviel möchtest du haben, damit du überhaupt nicht mehr scharrst?« Da gestand
schließlich jene ihre natürliche Schwäche: »Und wenn mir die Scheune offensteht,
ich werde doch scharren!« —
Da soll Hera über die Scherze Aphrodites gelacht haben, weil sie durch das Huhn die
Weiber brandmarkte.

12.
Der Hausvater und Aesopus
Wie man die wilde Jugend zähmen muß.

Ein Hausvater hatte einen wilden Sohn. Wenn dieser seinem Vater aus den Augen
gekommen war, schlug er die Sklaven mit sehr vielen Prügeln und tobte an ihnen seine
jugendliche Wildheit aus. Also erzählte Aesopus dem Alten folgendes in kurzen Worten:
Ein Mann schirrte ein älteres Rind mit einem Jungstier zusammen. Als dieses das Joch
nicht tragen wollte, weil es ihm nicht gewachsen sei, und dabei entschuldigend auf die
Schwächung seiner Kräfte durch das Alter hinwies, entgegnete ihm der Bauer:
»Du brauchst dich nicht zu fürchten, ich tue das nicht, damit du arbeitest, sondern damit
du jenen bändigst, der durch Huf und Horn viele lahm macht.«
Und du, Herr, wenn du nicht jenen dauernd bei dir hältst und seine wilde Art durch deine
Milde unterdrückst, dann fürchte ich, daß ein viel größerer Grund zur Klage in deinem
Hause heranwächst.
Ein Heilmittel gegen die Wildheit ist die Milde.

13.
Aesopus und der Sportsieger
Wie Prahlerei – endlich – einmal unterdrückt wird.

Als der Phrygische Weise einen Mann sah, der zufällig in einem sportlichen Wettkampf
gesiegt hatte und recht prahlerisch auftrat, fragte er ihn, ob sein Gegner stärker gewesen
sei. Jener: »Sage das nicht! Meine Kräfte waren viel größer!«
»Welchen Ruhm also, du Tor«, antwortete Aesopus, »hast du verdient, wenn du als
Stärkerer einen weniger kräftigen Mann besiegt hast? Du wärest noch erträglich, wenn
du sagtest, du habest durch Zufall über einen gesiegt, der dir an Kräften überlegen war.

14.
Esel und Leier
Wie Talente oft durch Unglück untergehen.

Ein Esel sah eine Leier im Grase liegen. Er ging herzu und versuchte die Saiten mit dem
Hufe; bei der Berührung tönten sie. »Recht hübsch«, meinte der Esel, »aber, beim
Herkules, es trifft sich schlecht, daß ich diese Kunst nicht verstehe. Wenn einer diese
Leier gefunden hätte, der es besser könnte, hätte er die Ohren durch göttliche Melodien erfreut.«
So gehen oft Talente durch Unglück zugrunde.

15.
Die Witwe und der Soldat
Wie groß die Unbeständigkeit und Lüsternheit der Weiber ist.

Eine Frau verlor ihren Mann, den sie eine Reihe von Jahren geliebt hatte, und barg den
Leichnam in einem Sarkophag; da sie von diesem auf keine Weise weggerissen werden
konnte und in dem Grabmahl trauernd ihr Leben dahinbrachte, kam sie in den Ruf einer
sehr keuschen Frau. Inzwischen büßten Männer, die den Tempel des Jupiter beraubt
hatten, der Gottheit ihr Verbrechen am Kreuze. Damit deren Überreste niemand
wegnehmen könne, werden Soldaten als Wächter der Leichen aufgestellt neben dem
Grabmal, in dem sich die Frau eingeschlossen hatte.
Einmal hatte einer der Soldaten Durst und bat mitten in der Nacht die Zofe um Wasser,
die gerade um diese Zeit ihrer Frau half, als sie zu Bett ging; diese nämlich hatte
gewacht und ihr Aufbleiben bis tief in die Nacht hinein ausgedehnt.
Da die Tür ein wenig aufstand, sah der Soldat hinein und erblickte die zwar abgehärmte,
aber schöne Frau. Sogleich entbrannte die Begier des kecken Mannes und wurde
allmählich verzehrend; sein geschickter Geist fand tausend Gründe, die Witwe öfters zu
sehen. Diese, durch den täglichen Umgang beeindruckt, wurde dem Fremden gegenüber
allmählich immer gefälliger; bald auch war sie ihm durch ein engeres Band verbunden.
Während nun der zuverlässige Wächter seine Nächte hier verbrachte, fehlte plötzlich die
Leiche an einem der Kreuze. Der verwirrte Soldat erklärte der Frau, was geschehen war.
Aber die tugendhafte Frau sagte: »Da brauchst du nichts zu fürchten« und übergab ihm die
Leiche ihres Mannes, damit er sie ans Kreuz hefte und nicht für seine Nachlässigkeit bestraft werde.
So setzte sich Schändlichkeit an die Stelle der Tugend.

16.
Zwei junge Freier, ein Reicher und ein Armer

Daß das Glück manchmal den Menschen gegen alle Hoffnung und Erwartung wohlwill.

Zwei junge Männer umwarben ein Mädchen; der Reiche trug den Sieg über den schönen,
adligen Armen davon. Als nun der Tag herankam, der für die Hochzeit abgesprochen war,
begab sich der Arme, da er den Schmerz nicht ertragen konnte, trauernd in seinen
nahegelegenen Garten; ein wenig weiter draußen lag das glänzende Landhaus des
Reichen, das die Jungfrau aus den Armen der Mutter aufnehmen sollte, weil das
Stadthaus nicht geräumig genug erschienen war.
Der Hochzeitszug entfaltete sich, eine große Menge Menschen läuft zusammen,
Gott Hymenaios entfacht die Brautfackel. Ein Esel, der dem Armen immer ein wenig
Gewinn einbrachte, stand an der Türschwelle. Diesen mieteten zufällig (die Leute) für ihr
Mädchen, damit der mühsame Weg nicht die zarten Füße verletze.
Plötzlich wird, durch das Mitleid der Aphrodite, der Himmel durch Winde zerwühlt,
der Krach des Donners durchtönt den Himmel und bringt eine durch dichte Regenwolken
schauerliche Nacht herbei. Das Licht des Tages entschwindet den Augen, und zugleich
zerstreut ein starker Hagel, der herabstürzt, die ängstlichen Gefährten überallhin und
zwingt jeden, fliehend Schutz zu suchen. Der Esel strebt unter das ganz nahe gelegene,
ihm bekannte Dach und zeigt mit lautem Schreien an, daß er angekommen ist.
Die Diener rennen heraus, sehen das schöne Mädchen und bewundern es; dann melden
sie es ihrem Herrn. Dieser saß bei ein paar Gefährten und wollte seinen Liebeskummer
durch starkes Bechern ertränken. Als er die Nachricht erhält, vollzieht er, durch die
Freude erquickt und von Dionysos und Aphrodite getrieben, unter dem Beifall seiner
Altersgenossen die erwünschte Heirat.
Die Eltern suchen ihre Tochter durch einen Herold; der Bräutigam trauert über den
Verlust seiner Gattin. Als das Volk erfuhr, was geschehen war, priesen alle die Gunst
der Himmlischen.