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Sebastian Brant

geb. 1457 oder 1458 in Straßburg
gest. 10. Mai 1521 in Straßburg

"Daß Narrenschyff ad Narragoniam" des Sebastian Brant. Das reich bebilderte und
aufwendig gestaltete Werk erschien (Basel 1494) bei Johann Bergmann von Olpe.
Vom Erstdruck haben sich 10 Exemplare erhalten. Insgesamt gab es bis zu Brants Tod
16 Auflagen, sowohl autorisierte Nachdrucke als auch Raubdrucke in deutscher Sprache.
Zur Bebilderung des Werks engagierten Brant und Bergmann von auch den jungen
Albrecht Dürer, dem gut zwei Drittel der Holzschnitte zugeschrieben werden.

Es wurde das erfolgreichste deutschsprachige Buch vor der Reformation. Es handelt sich
um eine spätmittelalterliche Moralsatire, die eine Typologie von über 100 Narren auf
einem Schiff mit Kurs gen Narragonien entwirft und so der verkehrten Welt durch eine
unterhaltsame Schilderung ihrer Laster kritisch den Spiegel vorhält.
Das Werk wurde 1497 von Jakob Locher (1471-1528)ins lateinische "Stultifera navis"
übersetzt, und durch Weiterübersetzungen in verschiedene Landessprachen in ganz
Europa verbreitet.
Sehr viele Illustrationen werden Albrecht Dürer 1471-1528 zugeschrieben.

Quelle der hochdeutschen Verse: "Sebastian Brant: Das Narrenschiff." ©Marixverlag 2004 /Quelle der mhd. Verse: ©Bibliotheca Augustana.