Biographie
Kurzfassung
Oswald war der zweite von drei Söhnen und vier Töchtern des
Friedrich von Wolkenstein
und der Katharina von Villanders.
Verheiratet war Oswald von Wolkenstein mit Margarete von
Schwangau er hatte sieben
Kinder. Seine Nachfahren bilden die noch heute bestehende
Familie Wolkenstein-Rodenegg.
Mit Oswald von Wolkenstein erscheint um 1400 die
Wirklichkeit in der Lyrik: Er singt
nicht mehr vom Paradiesgärtlein, sondern von seiner
südtiroler Heimat, er dichtet nicht
mehr anonyme Damen an, sondern die eigene Ehefrau. Oswald,
die dominierende
Dichtergestalt seiner Zeit, war aber nicht nur
sprachspielerischer Autor, sondern auch
ambitionierter Komponist.
Sein Werk umfasst 130 Lieder und 2
Reimpaarreden und zeichnet sich durch eine Vielfalt
von Themen und Formen aus: Liebeslieder in Ich-Form,
Tagelieder und Pastourellen,
Liebesdialoge und Minneallegorien, Trink- und Scheltlieder,
Reise- und geistliche Lieder;
zum Teil kontrastieren derbe, sexualitätsbezogene Inhalte
mit hohem Stil.
Das Leben Oswalds ist in vielen Dokumenten detailliert
überliefert. Er selbst sorgte mit
seinen häufig autobiographischen Liedern dafür, dass sein
Leben nicht vergessen würde.
Oswald ließ Handschriften seiner Lieder anfertigen, von
denen drei auch erhalten sind:
1425 bzw. 1427–1436: Wiener Pergamenthandschrift A
(Texte mit Noten):
Grundsammlung von 42 Liedern (1425 abgeschlossen)
1432 Innsbrucker Pergamenthandschrift B (Texte mit
Noten)
Die Handschriften A und B ließ Oswald selbst anfertigen und
versah sie mit seinem
Portrait Diese Bilder stellen die erste authentische
Abbildung eines deutschen Dichters dar.
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